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Psycho-Thriller. Und soviel Blut.

FESTSPIELE / MACBETH

30/07/23 Während Macbeth die Hexen nach der Zukunft befragt, erfährt – am anderen Bühnenrand – Lady Macbeth vom Gynäkologen, dass sie keine Kinder bekommen kann. Aus dieser Spannung heraus wächst die blutige – psychologisch wie politisch unabwendbare – Tragödie. Zerstückelte Puppen und ermordete Kinder zuhauf. Verdis Macbeth als Psycho-Thriller im Breitwand-Format.

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Gott rettet - aber welcher bloß

FESTSPIELE / NATHAN DER WEISE

29/07/23 Hohe schmale „Lichtwände“ hängen an drei riesigen kreisrunden Schienen von der Decke. Den konzentrischen Kreisen oben entsprechen unten Schienen in der Drehbühne: Die monumentale Raum-Installation ist zugleich dreidimensionales Bild und Gleichnis für den Kern des Dramas, die „Ringparabel“. Ulrich Rasche schuf mit Regie und Bühne, Text und Sound ein Gesamtkunstwerk.

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Massenpsychose durch Hexenzauber

FESTSPIELE / TRIFONOV

28/07/23 „Ein Stück Zauberei, ein Zeugnis schwarzer Magie erhellt von den Strahlen einer schwarzen Sonne.“ So beschrieb Alexander Skrjabin seine fünfte Klaviersonate. Und Daniil Trifonov hat sie genau so gespielt – als fantastisches Hexenwerk pianistischer Virtuosität. Höhepunkt eines fantastischen Abends mit Fantasien zwischen Klassik und früher Moderne.

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Reise ins Inferno

FESTSPIELE / MACBETH

28/07/23 Zum dritten Mal nach Hans Werner Henzes The Bassarides 2018 und Richard Strauss´ Elektra 2020 inszeniert Krzysztof Warlikowski eine Oper bei den Festspielen. Asmik Grigorian debütiert, nach Marie in Wozzeck und Salome sowie Chrysothemis in Elektra, heuer als Lady Macbeth. „Eine Aktualisierung hat das Stück nicht nötig.“

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Vernunft - eine gefährderte Spezies

FESTSPIELE / ERÖFFNUNGSREDE / ZEILINGER

27/07/23 Anton Zeilinger, 2022 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, hielt die Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. „Es geht um Fragen nach dem Wesen von Wirklichkeit und dem was Realtität ist“, zitierte der Physiker Zeilinger den Intendanten Hinterhäuser. „Und genau zu dem Thema hat die Quantenphysik einiges beizutragen.“

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„Wir müssen uns nicht mögen, um uns zu liken“

FESTSPIELE / ERÖFFNUNGSFESTAKT

27/07/23 Leben wir in einer Zeit, da uns nur mehr Wunder retten können? Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeichnete in seiner Rede bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele am Donnerstag (27.7.) ein apokalyptisches Bild unserer Gegenwart. Im Gegensatz zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

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Alles paletti im Paradies?

FESTSPIELE / SAVALL / DIE SCHÖPFUNG

27/07/23 Pulsierende Energiebänder. Psychedlische Farben. Blitze zucken. Galaktische Nebel wallen. Schwarze Vielfarbigkeit rührt an innerste Ängste... Die Apokalyptiker des Breitwandkinos in Hollywood brauchen dafür zwei Stunden. Joseph Haydn und Jordi Savall in der Felsenreitschule zwei Minuten.

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Das Licht der Verheißung

FESTSPIELE / ET LUX

26/07/23 Welch ein wundersamer Abend in der Kollegienkirche! Im Rahmen der Ouverture spirituelle erklang am Dienstagabend (25.7.) Wolfgang Rihms ET LUX, eingeleitet durch drei kurze Motetten von Orlando di Lasso. Es war eine gute Stunde verinnerlichter Meditation über die „letzten Dinge“, in der 450 Jahre Musikgeschichte miteinander verschmolzen.

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Es ist nicht egal, was ich tue!

FESTSPIELE / KINDEROPER

26/07/23 „Das ganze Stück hat durch die musikalische Behandlung der Intervalle etwas von einer Rückkehr zu einem Ursprung. Es ist ein Stück nicht nur für Kinder, sondern auch über Kindheit. Jeder von uns kann darüber nachdenken: Was verbinden wir mit Kindheit?“

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Chaos cooking mit Filetstücken

OUVERTURE SPIRITUELLE / MOZART-REQUIEM

25/07/23 Anstatt selbst zur Bibel zu greifen, gibt es eine entschieden bessere Möglichkeit, einzutauchen in die apokalyptischen Wunderlichkeiten der Offenbarungen des Johannes: sie sich von Martin Schwab vorlesen zu lassen. Da hält Musik von Mozart an Intensität gerade noch mit.

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Es gibt nur ein Streben nach Wahrheit

FESTSPIELE / NATHAN DER WEISE

25/07/23 Das „Dramatische Gedicht“ Nathan der Weise gilt je nach Sichtweise als naiv, märchenhaft oder überkonstruiert. Dabei geht es darum, „offen zu bleiben für Dialog“. So der Dramaturg der Neuinszenierung, Sebastian Huber. „Es geht nicht um Toleranz gegenüber allen Dingen, sondern um eigenes Erkennen: Es gibt nicht eine Wahrheit, sondern immer nur ein Streben nach Wahrheit.“

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Angst vor dem Tag des Zornes und der Finsternis

FESTSPIELE / CANTANDO ADMONT, KLANGFORUM WIEN

24/07/23 Es steht nicht hoch im Kurs bei aufgeklärten Theologen, das Dies irae, die ausgemalten Schrecknisse des Jüngsten Gerichts. Es kommt nicht von ungefähr, dass man bei der Liturgiereform des letzten Konzils vor nunmehr 55 Jahren gerade diesen Text ausgegliedert hat aus dem katholischen Begräbnisritus.

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Zehn Jahre sind schon cool

FESTSPIELE / FIESTA

24/07/23 Nono hat sehr konkrete Ideen, wie er seinen zehnten Geburtstag feiern wird. In einem Büchlein macht er sich Notizen dazu, und auch seinen Freunde vom Hochhaus gegenüber ist klar: Dieser Tag wird für sie alle eine ganz besondere Fiesta.

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An der Schwelle

FESTSPIELE / KLANGFORUM WIEN

23/07/23 Wenn es um Spiritualität geht in der Musik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartsmusik, dann tauchen immer wieder die üblichen Verdächtigen auf. Giacinto Scelsi, Sofia Gubaidulina, Gérard Grisey – Hausgötter auch in den Programmen von Markus Hinterhäuser und des Konzert-Verantwortlichen Florian Wiegand.

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Wie man mit Tönen wirkungsvoll baut

FESTSPIELE / BIBER-REQUIEM

23/07/23 Im Markusdom in Venedig mit seinen vielen Möglichkeiten, Musikergruppen im Raum zu verteilen, hat es begonnen. Tönendes Cinemascope, das hatte in Salzburg auch Heinrich Ignaz Franz Biber im Sinn.

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Der Glaube wenigstens ist „guter Hoffnung“

FESTSPIELE / JEDERMANN

22/07/23 Der „Eidinger-Jedermann“ der letzten beiden Jahre, der war maßgeschneidert auf diesen Schauspieler. Den Hedonisten im ausufernden LBTIQ-Umfeld konnte man nicht anders denken als mit Lars Eidinger. Es musste heuer, da Michael Maertens in Salzburg der Kandidat ist für die ultimativ-katholische Läuterung, also eine komplett neue Inszenierung her. Michael Sturminger hat sie geliefert.

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Im himmlischen Vogelhaus

OUVERTURE SPIRITUELLE / SWR SYMPHONIEORCHESTER

21/07/23 Wo viel himmlisches Licht ist, da ist Olivier Messiaen nicht weit, der Musik-Mystiker des 20. Jahrhunderts. 1991, im Jahr vor seinem Tod, hat er Éclairs sur l'Au-delà geschrieben. Der Größe des Themas, dem Jenseits, geschuldet ein Stück für Riesenorchester mit 75 Minuten Spieldauer.

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Anrufung der Sonne. Ausbruch der Pest

IM PORTRÄT / PETER SELLARS

20/07/23 „Peter Sellars ist seit dreißg Jahren ein Freund der Festspiele. Er ist in diesen Jahrzehnten der Präsenz und der Freundschaft zu einem Teil des spirituellen Zentrums der Salzburger Festspiele geworden“, sagt Markus Hinterhäuser. Peter Sellars inszeniert den Sonnengesang von Sofia Gubaidulina bei der Ouvertüre spirituelle, die heute Donnerstag (20.7.) beginnt.

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Taucheranzug für den Tod

FESTSPIELE / JEDERMANN-KOSTÜME

18/07/23 Buhlschaft und Tod als Doppelrolle von einer Frau gespielt, das ergibt in den Augen politisch „woker“ Leute hoffentlich kein frauenfeindliches Gesamtbild. Valerie Pachner jedenfalls spielt beides. Auf eine große Abendrobe habe man bewusst verzichtet, sagt Kostümbildnerin Renate Martin. Erhalten geblieben seien der Schleier als „spielerisches Element“ und der Blütenkranz, den die Buhlschaft dem Jedermann gibt: „Den hat es immer gegeben.“

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„Das Publikum muss es glauben“

FESTSPIELE / MAREIKE FALLWICKL

12/07/23 Direkt nach Erscheinen des Buches von Mareike Fallwickl im März 2022 habe sie Die Wut, die bleibt als potentieller Stoff fürs Theater eingenommen, so Jorinde Dröse, die jetzt für die Festspiele die Dramatisierung erarbeitet. „Ich war total erstaunt, wie toll das Thema ’Frau und Mutter sein‘ in einer so packenden Geschichte behandelt wird und habe sofort gedacht: Das will ich machen, wenn ich die Chance habe, das ans Theater zu bringen.“

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