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Wieder drei junge Dirigenten am Start

YOUNG CONDUCTORS AWARD / FINALISTEN

04/04/23 Der Name des Wettbewerbs ändert sich und lautet derzeit „Herbert von Karajan Young Conductors Award“. Die drei Finalisten für den Award 2023 stehen fest: Vitali Alekseenok aus Belarus, Tobias Wögerer aus Österreich und Hankyeol Yoon aus Südkorea.

Von Heidemarie Klabacher

Im Juni 2021 wurde er künstlerischer Leiter des ukrainischen Festivals Kharkiv Music Fest, das während des Krieges Konzerte in Luftschutzkellern, U-Bahnen und Krankenhäusern in Charkiw veranstaltet hat. Interationale Aufmeksamkeit erregte der Belarussische Dirigent Vitali Alekseenok als er 2021 die Arturo Toscanini International Conducting Competition in Parma gewann. Seit 2022/23 ist er Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Er debütierte als Gastdirigent an der Scala, beim Beethovenfest in Bonn, beim Rossini Festival in Pesaro sowie bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Als Operndirigent leitete er 2021die erste ukrainische Aufführung von Wagners Tristan und Isolde an der Nationalen Oper der Ukraine, arbeitete an der Bayerischen Staatsoper, am Gran Teatre del Liceu, an der Oper Graz, an der Nationaloper Odessa, am Deutschen Nationaltheater Weimar und an der Staatsoper Varna. Im Dezember 2022 wurde er Erster Gastdirigent des Teatro Massimo Bellini in Catania. Als Gründer und künstlerischer Leiter des ensemble paradigme widmet er sich Werken von Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Vitali Alekseenok dirigierte die Wiener Symphoniker, das MDR-Sinfonieorchester, die Staatskapelle Weimar, die Lucerne Festival Strings, das Orchestra del Teatro Comunale di Bologna und das Symphonieorchester Kiew. Er war Assistent von Lothar Zagrosek, Oksana Lyniv und Maurizio Barbacini. Er studierte am Staatlichen Konservatorium in Sankt Petersburg und an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.
Der österreichische Dirigent Tobias Wögerer wurde 1991 in Linz geboren. Er studierte bei Nicolás Pasquet und Ekhart Wycik an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an der Zürcher Hochschule der Künste. Tobias Wögerer ist Preisträger des zehnten MDR-Dirigierwettbewerbs. Er dirgierte die Wiener Symphoniker, das Bruckner Orchester Linz, das Tonkünstlerorchester Niederösterreich, die Staatskapelle Weimar, das Gulbenkian Orchester Lissabon oder das Berner Symphonieorchester.  Im Februar 2019 debütierte er am Pult des Gustav Mahler Jugendorchesters im Rahmen der Oster-Tournee und übernahm 2020 die Sommer-Tournee mit mehreren Konzerten in Italien. Als Assistenzdirigent konnte er mit Herbert Blomstedt, Teodor Currentzis, Daniele Gatti, Manfred Honeck, Jukka-Pekka Saraste und Jonathan Nott zusammenarbeiten. In der vergangenen Saison assistierte er Mirga Gražinytė-Tyla bei einer Opernproduktion an der Bayerischen Staatsoper, war bei den Salzburger Festspielen im Sommer 2022 der musikalische Assistent von Teodor Currentzis und leitete am Deutschen Nationaltheater Weimar eine Opernproduktion. Als Conductor in Residence an der Volksoper Wien ist Wögerer seit September 2022 mit Oper, Operette, Ballett und Musical zu erleben.

Der südkoreanische Dirigent Hankyeol Yoon wurde 2019 als jüngster Preisträger des Gstaad Menuhin Festivals mit dem Neeme Järvi Prize ausgezeichnet und erhielt daraufhin Einladungen des Kammerorchesters Basel sowie der Symphonieorchester in Basel und Bern. Zu den Höhepunkten der Saison 2022/23 zählen seine Debüts mit dem Berner
Symphonieorchester und dem Busan Philharmonic Orchestra sowie eine Rückkehr zum KBS Symphony Orchestra für Konzerte in Tokio. Hankyeol Yoon assistiert Simon Rattle auf der Europatournee 2023 des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Er dirigierte die Münchner Symphoniker, das Kammerorchester Basel oder das Korean National Symphony Orchestra. Als Dirigierassistent war er am Staatstheater Nürnberg, am Grand Théâtre de Genève und bei den Opernfestspielen Heidenheim engagiert, als Stipendiat arbeitete er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Daniel Harding und beim Lucerne Festival unter Thomas Adès. 2021 erhielt er den zweiten Preis sowie den Publikumspreis beim Eröffnungswettbewerb der KSO International Conducting Competition in Seoul. Außerdem wurde er Finalist des Internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti im Jahr 2020 und
des Deutschen Dirigentenpreises 2021. Auch als Komponist erhielt er bereits Preise. Im Dezember 2021 wurde sein jüngstes Werk, Grande Hipab, vom Ensemble Modern in Frankfurt uraufgeführt. Von 2019 bis 2021 gehörte er dem Mentorenprogramm der Eötvös-Stiftung für zeitgenössische Musik in Budapest an und wurde von George Benjamin künstlerisch betreut, während Peter Eötvös selbst seine Kompositionen aufführte.

Die Jury unter dem Vorsitz von Manfred Honeck wählte im Februar 2023 aus 323 Anmeldungen und 54 Ländern zwei Kandidatinnen und sechs Kandidaten als Semfinalistinnen für die elfte Ausgabe des biennal ausgetragenen Wettbewerbs aus. Diese probten unter den Augen der Jury mit dem œnm. œsterreichisches ensemble fuer neue musik und dem Mozarteumorchester Werke von Arnold Schönberg, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Die drei Finalisten dirigieren im Rahmen der Festspiele 2023 im Großen Saal des Mozarteums jeweils ein etwa einstündiges Konzert. Dabei wird der Preisträger festgestellt. Neben dem Preisgeld von 15.000 Euro erhält der Sieger die Möglichkeit, im Rahmen der Salzburger Festspiele 2024 ein Konzert mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien zu leiten. Das Preisträgerkonzert wird aufgezeichnet und erscheint als CD in der Edition „Salzburger Festspieldokumente“.

Bilder: SF/Jan Friese

 

 

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