10/04/23 Ein optischer Eindruck der Osterfestspiele Salzburg: Es waren für so gut wie alle Veranstaltungen (auch für die Oper Tannhäuser) bis zuletzt Karten verfügbar. Bemerkenswerterweise nicht in den teuersten Kategorien, sondern in den preislich „menschenfreundlicheren“ hinteren Reihen.
07/04/23 Der israelische, in Frankreich lebende Choreograph Emanuel Gat hat Wagners Streitschrift Die Kunst und die Revolution mit dessen Wesendonck-Liedern zusammen gebracht. Träume – nach dem letzten der fünf Lieder – heißt die Tanztheaterproduktion, die am Gründonnerstag in der Salzburger Felsenreitschule uraufgeführt wurde.
05/04/23 Wenn ein Klangkörper vom musikgeschichtlichen Rang des Gewandhausorchesters ein ganzes Festival bestreitet, dünkt es nur logisch, mit dem Publikum Schlaglichter auf die eigene Geschichte zu werfen. Erinnert wurde an den einstigen Bach-Protagonisten Mendelssohn-Bartholdy, in Sachen Uraufführungen an Robert Schumann und, ganz aktuell, an Thierry Escaich.
04/04/23 Die beiden Kammerkonzert-Matineen der Osterfestspiele präsentieren heuer Ensembles, die viel Tradition ins Treffen führen können. Das Gewandhaus-Quartett, das heute Dienstag (4.4.) spielte, kann auf eine über zweihundertjährige Geschichte zurückblicken. 1808 ist das erste Mal eine Formation aus dem Orchester in Quartettbesetzung in Erscheinung getreten.
04/04/23 Maestro Andris Nelsons zelebrierte am Dienstag der Karwoche im Großen Festspielhaus Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms. Das Gewandhausorchester Leipzig bewies, geleitet von seinem in geradezu priesterlicher Würde und Ruhe agierenden Chefdirigenten, seine besondere Qualität des sonoren Wohlklangs.
03/04/23 In der Bruckner-Interpretationsgeschichte kommt dem Gewandhausorchester Leipzig, heuer Residenzorchester der Osterfestspiele, ein besonderer Rang zu. Die Siebte Symphonie beispielsweise hat Arthur Nikisch, damals Gewandhaus-Kapellmeister, 1884 uraufgeführt. Bruckner hatte guten Grund, ihm unendlich dankbar zu sein.
02/04/23 Punktgenau haben sie zur Ouvertüre ein projiziertes Auge angepeilt – dreißig barbusige Schützinnen mit Pfeil und Bogen. Kaum ein Schuss ging fehl. So sehr Romeo Castellucci die Augen beschäftigt: Es sind die Ohren, die die wesentlichen Dinge übermitteln von diesem Tannhäuser. Andris Nelsons bereitet mit dem Gewandhausorchester Leipzig den Boden für einen gar wundersam modernen Wagner-Gesang.
24/03/23 Träume heißt das Stück. Wie das fünfte der fünf Gedichte von Mathilde Wesendonck, die Richard Wagner zu berauschenden Liedern vertonte. Was vom Schönsten der Musikgeschichte überhaupt... Träume, die in jeder Stunde, Jedem Tage schöner blühn, und mit ihrer Himmelskunde selig durchs Gemüte ziehn... Damit es nicht gar zu träumerisch wird, kommt ein wenig Revolution dazu.