25/02/22 Dass Mutter und Kind diese Geburt überleben glaubt niemand. Der Vater tigert verzweifelt durch die Steinwüste, gefangen von von existentieller Angst... Stein und Fels. Nebel und Finsternis. Hoffnung und Licht. Morgen und Abend – die Oper von Georg Friedrich Haas ist ein betörendes Kammerspiel vom Leben selbst.
14/02/22 Die Trennung von der bisherigen Ballettchefin im Linzer Landestheater war langwieriger als die Bestellung der neuen: Roma Janus, die bisherige Company-Managerin und Dramaturgin von Tanz Linz, wurde mit heutigem Tag zur künstlerischen Leiterin der Sparte Tanz bestellt.
07/02/22 Von einem durchaus erstaunlichen Gesinnungswandel im Lauf eines Theaterabends ist zu berichten. Das Publikum bekommt ein Abstimmungs-Tool und darf drücken: Ist es statthaft, dem seines Lebens überdrüssigen Herrn Gärtner ein Medikament zur Sterbehilfe auszuhändigen?
26/01/22 Man könnte einen Zettel mit der Aufschrift „Wanted“ aufhängen. Das Haus der Geschichte Österreich fragt nach der Herkunft – und damit nach den früheren Besitzern – eines Gemäldes. Es geht um das Ölbild Partie bei Zell am See von Friedrich Treuer. NS-Raubkunst? Die Familie, die das Gemälde heute verwahrt, sucht die rechtmäßigen Erben.
21/01/22 Die Wenzelsbibel, eine der ersten ins Deutsche übersetzten Bibeln, gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Darin blättern? Für Laien unmöglich. Dafür kann die einzigartige Pracht-Handschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts nun auf der Website der Nationalbibliothek bestaunt werden. Und sogar Salzburger waren daran beteiligt!
17/01/21 Anna Bergmann macht aus Elfriede Jelineks Rechnitz (Ein Würgeengel), diesem Klassiker über die Unmöglichkeit einer objektiven Sicht auf die Vergangenheit, im Theater in der Josefstadt einen krassen Totentanz. Aber sie findet dann doch zu einer eindringlichen Ruhe, die einen packt nach aller Überdrehtheit.
24/12/21 Ein markiger Hahnenschrei am Beginn der Ouvertüre und auch sonst kräht und gackert es in der Partitur von Jaromir Weinbergers Oper Schwanda, der Dudelsackpfeifer. Dessen ungeachtet kräht heute kein Mensch mehr nach dieser Oper, die nach ihrer Uraufführung 1927 ein großer Erfolg war.
21/12/21 Musik schön. Regie verbockt. Die Perlenfischer von Georges Bizet ärgern eigentlich mit ihrem misogynen Libretto. Kommt dazu eine Szene aus der Klamottenkiste, wird es beinahe unerträglich. Ein brillantes Solisten-Quartett und wohl dosierte Opulenz aus dem Orchestergraben bescheren in Graz immerhin einen musikalisch ertragreichen Opernabend.