19/11/24 Die gute Fee – die gar nicht mitspielt – hat mit ihrem Zauberstab Rossinis La Cenerentola in der Oper Graz großzügig mit fein wirbelndem SternenGlitzer überzogen. Ein mitreißendes Freudenfest für Aug und Ohr.
12/11/24 Ist Lessing der heimliche Erfinder der Screwball Comedy? Auf die Idee könnte man kommen im Grazer Schauspielhaus, wo Ulrike Arnold Minna von Barnhelm als eine rasante Tür-auf-Tür-zu-Komödie schnurren lässt und mit fulminantem Slapstick aufheizt.
30/10/24 Die 62. Viennale feierte gestern Dienstag (29.10.) ihren offiziellen Abschluss mit der Gala-Vorführung des bereits bei der Berlinale ausgezeichneten, politisch brisanten Films Dahomey von Mati Diop. Als bester österreichischer Film wurde The Village Next To Paradise, das Debüt des aus Somalia stammenden Regisseurs Mo Harawe prämiiert.
23/10/24 Zum 25. Mal wird heuer der Nestroy-Theaterpreis vergeben. Von einem „Spiegelbild des heimischen Bühnengeschehens“ spricht Franz Patay, Präsident des Wiener Bühnenvereins, der die Nestroy-Verleihung veranstaltet.
18/10/24 Das Bruckner-Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Bruckner-Faszination steigt mit jeder Facette aus Leben und Werk. Musikkritiker, die gegen ihn waren, mochte Bruckner etwa nicht. Er intervenierte sogar beim Kaiser. Die Österreichische Nationalbibliothek widmet dem Musikanten Gottes 1824–1896 eine große Ausstellung im Prunksaal. Erstmals werden alle neun Symphonien im Original gezeigt.
08/10/24 Er wird als Wunderkind gehandelt. Als Shootingstar, der die Opernregie revolutioniert. Nach der grandiosen Tannhäuser-Premiere in der Oper Graz ist man geneigt, zuzustimmen. Evgeny Titov bringt Tannhäusers Geschichte von Sünde, Sühne und Erlösung geradezu konventionell auf die Bühne – und zugleich frisch durchlüftet und top modern. Ein rarer Operngenuss.
23/09/24 Das Datum der Uraufführung ist möglicherweise brisanter als der Text selbst – eine Woche vor der Nationalratswahl. Chronik der laufenden Entgleisungen (Austria revisited) von Thomas Köck im Schauspielhaus Graz.
16/09/24 Das „Lieto fine“, die Doppelhochzeit, wie sie Shakespeare in Viel Lärm um nichts dem Komödien-Usus der Zeit entsprechend vorsah: Das war David Bösch schon verdächtig, als er das Stück 2006 im Thalia Theater inszenierte. Auch jetzt, zu seinem Antritt als Schauspieldirektor im Linzer Landestheater, ist am Ende nichts mit Jubel, Trubel, Heiterkeit.