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Großes Fest, leise Töne

30 JAHRE MUSIKTAGE MONDSEE

27/08/18 Begonnen hat alles vor dreißig Jahren mit András Schiff. Heute leitet das Auryn Quartett die Musiktage Mondsee. „Schubert und Fauré – Meister der leisen Töne“ ist das Motto des Jubiläumsfestivals von 31. August bis 8. September in Basilika und Schloss Mondsee.

Von Heidemarie Klabacher

Die Musiktage Mondsee feiern ihr 30jähriges Bestehen mit Franz Schubert und Gabriel Fauré. Zu Gast im Jubiläumsjahr sind Elisabeth Leonskaja, Robert Holl, Ferhan & Ferzan Önder, Markus Schirmer, Veronika Hagen, Esther Hoppe und Christian Poltéra. Das vielfach preisgekrönte Auryn Quartett zeichnet für die künstlerische Leitung.

Das Kammermusikfestival am Mondsee ist vor allem András Schiff zu verdanken. Er hat 1989 die Gemeinde Mondsee im Salzkammergut quasi für sich entdeckt. Entstanden ist ein Festival, das in wenigen Jahren internationalen Zuspruch von Publikum und Künstlern erfuhr. In der Ära András Schiff zwischen 1989 und 1998 gastierten etwa Cecilia Bartoli, Oleg Maisenberg oder Peter Schreier. Nach Julia Stemberger und Christian Altenburger als künstlerischen Leitern und dem nachfolgenden unvergessenen Cellisten Heinrich Schiff übernahm 2010 das Auryn Quartett die künstlerische Leitung.

„Ein Österreicher und ein Franzose, der eine uneingeschränkt anerkannt und geliebt in der ganzen Welt, der andere zumindest im deutschsprachigen Raum immer noch zu Unrecht im Schatten seiner Landsleute Debussy und Ravel stehend“, so charakterisieren die künstlerischen Leiter die beiden Komponisten im Zentrum des Jubiläums-Festivals. Schubert und Fauré verbinde „ihre Affinität zur kleinen Form wie der Fantasie und dem Impromptu, ihr melodischer Einfallsreichtum und damit ihre besondere Meisterschaft im Kunstlied“. Beid hätten in einer Zeit des Umbruchs gelebt, „in der sich ein neuer Stil ankündigt“: „Bei Schubert die Romantik, bei Faure der Impressionismus. Beiden ist die große Geste und das Pathos fremd, sie bevorzugen den intimen Ausdruck. Daher lautet unser Motto: Gabriel Fauré und Franz Schubert – Meister der leisen Töne.“

Robert Holl wird zum Auftakt am 31. August in der Basilika St. Michael als Solis im „Requiem“ von Gabriel Fauré auftreten. Begleitet wird er von einem prominent besetzten Festivalorchester, zu dem sich etwa Veronika Hagen, Roberto di Ronza und das Auryn Quartett zusammenfinden werden. Zum Schlosskonzert „léger“ ist diesmal die ganze Familie eingeladen: In Kooperation mit der Landesmusikschule Mondsee und angeführt von den Pianistinnen Ferhan und Ferzan Önder wird zum „Karneval der Tiere“ gebeten. Ein alljährlicher Fixpunkt im Rahmenprogramm, die Musikalische Landpartie, steht unter dem Motto „Unter der Drachenwand“. „Komponistin in residence“ ist die 1990 geborene Französin Camille Pépin.

Zwei Klaviere, einen großen Konzertflügel und ein etwas kleinerer „Halbkonzertflügel“ beide von der Klaviermanufaktur Fazioli werden von sieben Pianistinnen und Pianisten gespielt. Erwartet werden Markus Schirmer, David Lutz, Ferhan & Ferzan Önder, Elisabeth Leonskaja, Stefan Stroissnig und Silke Avenhaus. Zum Jubiläums-Festival erwartet werden weiters Kammersänger Robert Holl, die Schweizer Geigerin Esther Hoppe, die Bratschistin Veronika Hagen, der junge Cellist Christian Poltéra und die Harfenistin Godelieve Schrama. Kammerschauspieler Wolfgang Hübsch liest beim Kammerkonzert am 6. September im Schloss Mondsee aus Turgenievs „Lied der triumphierenden Liebe“.

Die Musiktage Mondsee von 31. August bis 8. September – www.musiktage-mondsee.at
Bild: Musiktage Mondsee/Marion Koell (1); dpk-klaba (1)

 

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