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Kammermusikfest im Schatten des Giganten?

TRAUNSTEINER SOMMERKONZERTE

30/08/18 Die Nähe zu Salzburg hält die Musikfreunde keineswegs ab: „Das kleine, aber exquisite Kammermusikfest steht auf gesunden Füßen und kann seit seinem Gründungsjahr 1980 auf eine konstante Hörerzahl vertrauen.“ Von 1. bis 8. September finden die 36. Traunsteiner Sommerkonzerte im benachbarten Traunstein in Bayern statt.

Von Heidemarie Klabacher

Übermächtige Konkurrenz? „Das könnte man meinen“, sagt Imke von Keisenberg, die Leiterin der Traunsteiner Sommerkonzerte: „Die oberbayerische Kreisstadt Traunstein, nur rund dreißig Kilometer Luftlinie von der Festspielstadt Salzburg entfernt, müsst unter der unmittelbaren Nachbarschaft zu diesem übermächtigen, an musikalischen Angeboten überreichen Kulturmagneten leiden.“ Aber so ist es keineswegs: „Das kleine, aber exquisite Kammermusikfest steht auf gesunden Füßen und kann seit seinem Gründungsjahr 1980 auf eine konstante Hörerzahl vertrauen.“

Dorothee Ehrensberger war über drei Jahrzehnte lang künstlerische und organisatorische Leiterin. Für ihren persönlichen Einsatz bei der Realisierung des Kammermusikfests wurde ihr 2001 der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Nach ihrem Tod 2013 übernahm Imke von Keisenberg die Leitung des einwöchigen Festivals, das alljährlich im Spätsommer stattfindet. „Es stellt einen Höhepunkt im kulturellen Leben des Chiemgaus dar und zieht weit über die Landesgrenze hinaus Hörer und Fachwelt an.“

Wegen umfassender Baumaßnahmen rund um das ehemalige Kapuzinerkloster findet das Kammermusikfestival heuer nicht in der Klosterkirche statt. Guter Ersatz wurde gefunden: „Die moderne Aula des Annette-Kolb-Gymnasiums ist wegen ihrer sehr guten Akustik alles andere als eine Notlösung“, betont Imke von Keisenberg.

Nach Tschechien (2015), Türkei (2016) und Dänemark (2017) steht heuer Polen im Mittelpunkt des Programms. Auf dem Programm stehen Werke von Grazyna Bacevicz, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Frédéric Chopin, Mikolaj Górecki, Joseph Haydn, Franz Liszt, Witold Lutoslawski, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Krzysztof Penderecki, Simon Laks, Franz Schubert, Robert Schumann, Louis Spohr, Karol Szymanowski, Alexander Tansman, Pauline Viardot, Mieczyslaw Weinberg und Jörg Widman. Die Musiker sind wieder fast ausnahmslos 1. Preisträger internationaler Wettbewerbe. Besondere Höhepunkte sind der Liederabend mit Anna Lucia Richter und das Klavierrezital mit Sophie Pacini.

Eröffnet werden die Traunsteiner Sommerkonzerte am Samstag (1.9.) und 19.30 Uhr vom Quatuor Hermès und dem Pianisten Nicholas Rimmer mit dem Streichquartett B-Dur op. 76/4 „Der Sonnenaufgang“ von Joseph Haydn und den Klavierquintetten von Grazyna Bacevicz und Johannes Brahms. Der langjährige Medienpartner Bayrischer Rundfunk überträgt zeitversetzt die Konzerte vom 2., 3. und 4. September.

Traunsteiner Sommerkonzerte - von 1. bis 8. September in der Aula des Annette-Kolb-Gymnasiums
Güterhallenstraße 12/83278 Traunstein – www.traunsteiner-sommerkonzerte.de
Bilder: Traunsteiner Sommerkonzerte / Sven Andersen; Irene Zandel; Matthias Baus

 

 

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