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Acht Fotos und nicht mehr

BERCHTOLDVILLA / EDITION 6+2

10/12/10 Kommt man beim Motto „Und es bewegt sich doch“ zwangsläufig auf eine Schildkröte? Viktoria Faust zeigt uns den bescheidenen Aktionsradius des Tiers in mehreren Bildstreifen. Vielleicht nach dem Motto: Finden Sie die fünf kleinen Unterschiede …

Von Reinhard Kriechbaum

altEs ist eine gut eingeführte Reihe, die vorweihnachtliche Verkaufsausstellung „Edition 6+2“ der Berufsvereinigung Bildender Künstler. Von acht identischen Werken werden sechs verkauft, je eines gehört der Galerie und dem Künstler. Das ist natürlich eine bevorzugte Praxis für Druckgraphik, aber auch Skulpturen wurden in solchen exklusiven Mini-Serien angeboten.

Diesmal macht man die Besucher nachdenklich, denn das Medium Fotografie ist ja im Regelfall eines, bei dem es nicht an Abzügen vom Original mangelt. „In Zeiten massenhafter Verbreitung aller Arten von Fotografien – seien es Amateurfotos, solche zum Zweck einer Reportage, zu wissenschaftlicher Dokumentation oder auch zu journalistischer Informationsverbreitung – ist die Kunst des Fotografierens in altbesonderem Maß in Bedrängnis“, schreibt die Kuratorin Monika Maria Weiß. Der Umgang mit dem Foto inflationär, gerade im Internet-Zeitalter. Deshalb habe die strenge Auflagen-Limitation hier schon beinah „subversives Potential“: „Exklusivität in einem unüberschaubar gewordenen Markt“.

Lauter Vintage Prints also in dieser kleinen Schau in der Dachbodenhalle der Berchtoldvilla. Sarah Bubna hat das Motto „panta rei/und es bewegt sich doch“ umgesetzt, indem sie ein nur sanft von Wasser umspültes Grasbüschel in Serie aufgenommen hat.

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Bina Winkler hat eine nackte Frau ins Wasser gestellt. Sie beugt sich über die Wasseroberfläche, so dass ihr Körper und die Spiegelung einen Kreis ergeben. Das Fließen und die Stabilitas in anschaulicher Spannung.

Peter Wiener arbeitet mit Fotografie auf Glasplatten, die er in einer Art Bühnenbild-Modellkästchen hintereinander geschichtet hat. Man schaut also durch mehrere Graphik-Ebenen hindurch. Christian Stefan Vorhofer hat ein Kind auf dem Fahrrad von hinten fotografiert, die Stützräder liegen da. Kein großer Schritt für die Menschheit, aber für den jungen Radfahrer …

Weitere Fotoarbeiten für die „Edition 6+2“ haben diesmal Mercedes und Franziska Welte, Michael Hitzenberger und Sira-Zoè Schmid geschaffen.

Bis 17. Dezember in der Berchtoldvilla - www.artbv-salzburg.com
Bilder: dpk-krie (2); Helmut Meister (1)

 

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