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„Wer ‚A‘ sagt muss auch ‚B‘ muss der“

 

REST DER WELT / BURGTHEATER

14/10/14 Die interimistische Leiterin den Burgtheaters nach Matthias Hartmann ist auch künftig die Chefin: Karin Bergmann ist künstlerische Direktorin des Burgtheaters vorerst bis 2019.

„Wer ‚A‘ sagt muss auch ‚B‘ muss der“: Mit einem Zitat aus der Uraufführung von Ewald Palmetshofer (13. Dezember Akademietheater) begründete Karin Bergmann ihre Entscheidung, die Ernennung zur künstlerischen Burgtheaterdirektion anzunehmen. Sie habe das Haus in schwierigen Zeiten spontan übernommen und stehe nun dazu, das Burgtheater „in die Welt von morgen“ zu leiten. Das Burgtheater besitze große Ressourcen, die jenseits des Materiellen liegen, mit seinem einzigartigen Ensemble und Mitarbeitern mit Begabung, Talent, Kompetenz und Leidenschaft, mit denen man auf Dauer nur gewinnen kann.

Ihre Arbeit beruhe auf den vier Säulen Ensemble, Regisseure, Stoffe und Projekte, so Karin Bergmann im heutigen Pressegespräch. Dazu stehe sie in Gesprächen etwa mit den Regisseuren Martin Kusej, Andreas Kriegenburg, Herbert Fritsch, Alvis Hermanis. Michael Thalheimer inszeniert bereitsin dieser Spielzeit die österreichische Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“. Mit der Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap sei eine übergreifende Zusammenarbeit in Planung.

Ihr Theater solle ein „Theater Europas“ sein, so Karin Bergmann. „Die Überschrift für meine Arbeit soll, angelehnt an Stefan Zweigs ‚Die Welt von Gestern - Erinnerungen eines Europäers‘ lauten: Das Burgtheater für die Welt von morgen. Wir machen Theater als Europäer und versuchen eine europäische Perspektive in die Theaterarbeit zu bringen. Ich stelle mir unter dem Begriff ‚Nachbarhaus‘ vor, noch viel stärker als bisher unsere Kollegen, Freunde und Mitstreiter aus den benachbarten Ländern wie Ungarn, Slowenien, Slowakei und Tschechien zu einer gemeinsamen Arbeit einzuladen.“

Karin Bergmann war am 19. März zur interimistischen künstlerischen Direktorin ernannt worden. Ihre Direktionszeit bezieht die zwei interimistischen Jahre mit ein, beginnt nun mit dieser Spielzeit 2014/15 und endet im Juni 2019.

An Wien-Erfahrung fehlt es der 1953 geborenen Karin Bergmann nicht: 1986 kam sie mit Claus Peymann als Pressesprecherin ans Burgtheater. 1993 holte sie Intendant Rudi Klausnitzer als Pressesprecherin und Direktionsmitglied an die Vereinigten Bühnen, bis sie zu Klaus Bachler 1996 in den gleichen Funktionen an die Volksoper Wien wechselte. Als Bachler 1999 an das Burgtheater berufen wurde, wurde Karin Bergmann seine stellvertretende Direktorin, leitete im letzten Jahr seiner zehnjährigen Direktion, als er bereits die Münchner Staatsoper übernommen hatte, die Direktion und den Übergang zur Matthias Hartmann, bei dem sie als seine Stellvertreterin noch die erste Spielzeit 2009/10 blieb. (Burgtheater)

Bild: Burgtheater

 

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