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Europa, die Frau und die Jugend

LITERATURFEST SALZBURG

02/05/24 Dreißig Veranstaltungen. Elf Spielstätten. 14 Kooperationspartner. Fünfzig Beteiligte aus neun Ländern: Josef Kirchner und Autorin Anna Weidenholzer präsentierten das Programm zum 16. Literaturfest Salzburg von 22. bis 26. Mai.

Von Heidemarie Klabacher

Das Toihaus ist ein „treuer und wichtiger Partner“ des Literaturfests. „Heuer wird die Salzburger Autorin Anna Maria Stadler einen neuen Text verfassen und damit auf die Performance Leak des Toihaus Theater reagieren.“ Die Kombination aus Performance und Lesung wird exklusiv beim Literaturfest zu erleben sein.

Auch die Lange Lesenacht wird wieder im Toihaus stattfinden.Zudem sei das Toihaus der Schlechtwetter-Ausweichort für die Veranstaltungen des Festzentrums im Kurgarten. „2021 hatte eine Koproduktion von Literaturfest Salzburg und Toihaus Premiere“, erinnert Literaturfest-Leiter Josef Kirchner. „Die Infantin trägt den Scheitel links nach dem gleichnamigen Roman der 2024 verstorbenen Salzburger Autorin Helena Adler kommt mit zwei Vorstellungen zur Wiederaufnahme.“

Ein Programm-Schwerpunkt gilt dem Frau*-Sein und den Schattenseiten davon. Das bringen, gleich am Eröffnungsabend, Valery Tscheplanowa, Rosa Pock und Antonio Fian zur Sprache. Die Büchnerpreisträgerin Terézia Mora erzählt in ihrem Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens von toxischer Liebe.

Eva Reisinger und Christina Clemm diskutieren, in einer Kooperations-Veranstaltung des Literaturfests mit der ARGEkultur, dem Frauenrat und dem Gewaltschutzzentrum Salzburg, über patriarchale Gewalt und Auswege daraus. Über weibliche Selbstermächtigung schreiben und lesen Yael Inokai und Gudrun Seidenauer.

Neu ist das Format Twinni – Texte zum Teilen, das vergessene Autorinnen vor den Vorhang holen soll: „Da viele Autorinnen zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind, soll dadurch die Möglichkeit geboten werden, diese wieder neu zu entdecken.“ In einer Kooperation mit dem Literaturforum Leselampe lesen Birgit Birnbacher, Gudrun Seidenauer, Yael Inokai und Mariann Bühler.

Fragen zur Zukunft Europas beschäftigen nicht nur unterschiedlichste Autorinnen und Autoren, sondern auch uns“, so Anna Weidenholzer und Josef Kirchner. Robert Menasse denkt, in Anlehung an Stefan Zweigs Welt von gestern, über die Welt von morgen nach, Alexandra Schauer über die Idee der Gestaltbarkeit unserer Gesellschaft.

Aus dem Europa-Schwerpunkt entwickelte sich für die Lange Lesenacht ein internationales Programm: „Zoltán Danyi, ein Angehöriger der ungarischen Minderheit in Serbien, begleitet die Selbsterforschung eines Mannes von den Jugoslawienkriegen bis heute. Jonathan Garfinkel, geboren in Toronto, führt uns zu einer familiären Spurensuche ins Georgien der Nullerjahre.“ Präsentiert wird auch die Social Media-Milieustudie von Elias Hirsch, „der gemeinsam mit Christopher Hütmannsberger musikalisch den Abend beschließt“.

Jubiläen geben Grund zum Feiern: „Mit Rosa Pock, Karl-Markus Gauß und Robert Schindel feiern dieses Jahr drei renommierte Personen der österreichischen Gegenwartsliteratur ihre runden Geburtstage“, erinnert Josef Kirchner.

„Rosa Pock feierte im April ihren 75. Geburtstag. Zitate von ihr sind seit einigen Wochen schon auf den Schaufenstern der Stadt zu lesen.“ Rosa Pock liest bei der Eröffnung. „Karl-Markus Gauß führt anlässlich seines 70. Geburtstags bei einem literarischen Spaziergang durch sein ganz persönliches Salzburg“. Und Robert Schindel, der im April seinen Achtziger feierte, liest bei der Lyrikmatinee aus seinem lange erwarteten Lyrikband Flussgang.

Mit dem Jubiläum 75 Jahre Brecht in Salzburg haben sich Schülerinnen des Gymnasiums St. Ursula kreativ und performativ auseinandergesetzt. Sie präsentieren ihr Ergebnis im Festzentrum. Zwei Lesungen von Matthias Gruber im Festzentrum und zwei nicht öffentliche Lesungen des Autors an Schulen stehen auf der Programm.„Das Literaturfest möchte auch die nächste Generation Literaturbegeisterte ansprechen und inkludieren“, betont Josef Kirchner. „Im kommenden Jahr möchte das Literaturfest Jugendliche noch direkter involvieren.“ Geplant ist in Kooperation mit dem Jungen Literaturhaus das Projekt Friday for Literature. Jugendliche sollen eine Veranstaltung des Literaturfest 2025 konzipieren und organisieren.

Literaturfest Salzburg – 22. bis 26 Mai – alle Programmpunkte, Termine und Informationen – www.literaturfest-salzburg.at
Bilder: LFS / Erika Mayer;Still aus dem Zooom-Pressegespräch; Emily Artmann; Rafaela Proell ; Ladina Bischof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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