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Zwei Mal im Leben in einer Super-Kluft

HINTERGRUND / BRAMBERG / MINERALIEN

03/05/19 Ein langer Atem und viel spezifische Erfahrung sind notwendig, um Minereralien zu finden. Bramberg zielt wider einmal die Mineralienfreunde an, wenn ab heute Freitag bis Sonntag (5.5.) im Gasthof Senningerbräu die 16. Kristalltage und die 29. Mineralien-Info stattfindet.

Wie jedes Jahr ist die Mineralien-Info, bei der Funde des vergangenen Jahres aus dem gesamten Bundesland, aber auch historische Exemplare gezeigt werden, der Auftakt für die neue Sammelsaison. Die Kristalltage stellen den Erfahrungsaustausch und die Weiterbildung in den Fokus, sie bieten Vorträge und Exkursionen zu mineralogischen Themen.

Für Erwin Burgsteiner aus Bramberg, den Obmann der Salzburger Landesgruppe der Vereinigten Mineraliensammler Österreichs (VMÖ), sind Mineralien Elemente einer spezifischen Geologie einer Region, tragen zu deren Unverwechselbarkeit bei und sind damit regionales Kulturgut. „Sammlungen und Sammler schreiben Geschichte. Auf dieses Wissen kann man zurückgreifen, weil sehr viel dokumentiert und wissenschaftlich bearbeitet wird. Bei Ausstellungen in Museen und diversen Veranstaltungen sind die heimischen Mineralien zu Botschaftern des Landes geworden. Sie vermitteln einen Aspekt der Vielfalt, weshalb viele Interessierte den Weg zu uns finden und als Gäste hier bleiben“, betont er.

Erwin Burgsteiner plaudert aus der Schule: Das Suchen von Mineralien erfordere eine gute Beobachtungsgabe, enorme Geduld und große Ausdauer. Der Regelfall sei, dass man nach einem langen anstrengenden Tag ohne Fund nach Hause komme. „Besonders interessant sind die Gebiete der Gletscherrückgänge“, erklärt der Kundige. Man halte dort Ausschau nach Verwerfungen und Quarz-Adern, um Hohlräume bzw. Kluften zu finden, in denen sich Mineralien verbergen können. „Der größte Glücksfall ist, wenn man einen mit Chloritsand gefüllten Hohlraum findet, denn der 'packt' die Kristalle ideal ein und man kann sie ohne Werkzeug herausheben.“

Zwei Mal habe er, Burgstaller, einen so besonderen Fundort ausgemacht. „Als junger Mann fand ich im Habachtal eine solche Super-Kluft, die so groß war, dass zwei Personen darin sitzen konnten. 24 große Rauchquarze holte ich damals dort heraus. Ein zweiter riesiger Fund gelang mir auf dem Kamm zwischen Habachtal und Untersulzbachtal: In einem drei Meter langen und ein Meter breiten Hohlraum, der zuerst von einem Schuttkegel verdeckt war, entdeckte ich wunderschöne Perikline und Apatite. Ein unvergessliches Erlebnis!“ (Landeskorrespondenz)

www.mineraliensammler.com

 

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