Alle wollen Bio ... und werden oft belogen
HINTERGRUND / THE GREEN LIE
09/03/18 Ein Film über Schwindeleien in Sachen Nachhaltigkeit und eine Diskussion darüber: „The Green Lie“ (Die grüne Lüge) im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“, Regisseur Werner Boote im Gespräch mit Salzburger Gymnasiasten.
29 Salzburger Gymnasiasten kamen am Donnerstag (8.3.) im Vorfeld zur Premiere des neuen Kinofilms von Werner Boote „The Green Lie“ in Das Kino. Sie diskutierten mit der Münchner Journalistin und Green-washing-Expertin Kathrin Hartmann und dem österreichischen Filmregisseur.
Green-washing – man versteht unter dem Begriff PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen. Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Alles Lug und Trug?
Gemeinsam mit der Münchner Journalistin und Green-washing-Expertin Kathrin Hartmann deckt Boote in seinem neuen Dokumentarfilm grüne Lügen der Konzerne auf. „Produkte müssen keineswegs hundertprozentig nachhaltig sein, nur weil grüne Slogans auf den Verpackungen kleben“, so Werner Bootes Einsicht. Unternehmen wie Unilever oder der deutsche Energieversorgungskonzern RWE lügen den Verbraucher bei ihrem Streben nach einem grüneren Image einfach an, so sein Befund. Palmöl-Industrielle kommen in dem Film ebenso zu Wort wie etwa Globalisierungskritiker Noam Chomsky. Ein aufrüttelnder Film, „nach dem man sich mindestens dreimal überlegt, ob die M & Ms jetzt wirklich nötig sind“, hieß es in einer Besprechung.
Die Salzburger Schülerinnen und Schüler interessierte sehr, wie sie sich in Zukunft als Konsumentinnen und Konsumenten verhalten können, um möglichst „fair“ einzukaufen oder zu leben. Wichtigster Tipp von Kathrin Hartmann und Werner Boote: Jungen Menschen sollten Dinge und Produkte möglichst kritisch hinterfragen und sich gemeinsam für gesetzliche faire Rahmenbedingungen einsetzen.
Die Stadtverwaltung hat für sich Salzburg 2014 als „Fairtrade Stadt“ ausgerufen. Beim Einkauf entscheidet sich der Magistrat für fair gehandelte Produkte. Das soll Vorbildwirkung haben. (InfoZ/dpk)
