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Fünf Jahre um die Festspiele verdient

AUSZEICHNUNG / THOMAS OBERENDER

30/11/11 Wer dachte, dass bei der beispiellosen sommerlichen Ordensausschüttung schon alles Blech, Zinn, Bronze und edleres Material aufgebraucht worden ist, der irrt. Nun hat Thomas Oberender, in den letzten fünf Jahren Schauspielchef der Festspiele, noch schnell das Stadtsiegel in Gold bekommen.

Von Reinhard Kriechbaum

altWarum? „Für seine Verdienste um die Festspiele.“ Das ist einleuchtend. Außer der Plakette hat der Bürgermeister dem künftigen Intendanten der Berliner Festspiele einen Umzugskarton mit Salzburger Schmankerln – Brot, Speck, Schnaps, Mozartkugeln – überreicht. „Diese Auszeichnung bedeutet mir viel, weil es ein Teil meines Lebens ist, hier gearbeitet zu haben, und nicht bloß eine kurze Episode“, sagte Oberender in seiner Replik vor versammelten Freunden und Weggefährten. Fünf Jahre ist eigentlich für Theaterleute eine durchaus übliche Zeitspanne. Aber irgendwas muss man ja sagen bei einem solchen Anlass.

Oberender wurde 1966 in Jena geboren, studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin und bis 1995 "Szenisches Schreiben" an der Hochschule der Künste Berlin. Nach journalistischen Arbeiten unter anderem für "Tagesspiegel", "Die Zeit", "Frankfurter Rundschau" und die "Neue Züricher Zeitung" begann er, Texte für das Theater zu verfassen. Für sein Stück "Nachtschwärmer" erhielt er im Jahr 2000 den deutschen Jugendtheaterpreis.

1997 war Thomas Oberender Mitbegründer des Berliner Autorentheaters "Theater Neuen Typs". Hier entstand auch das Festival "Achtung: Gegenwart!" und mit ihm regelmäßige Debütabende junger deutsprachiger Dramatik am Renaissancetheater Berlin.

Seit der Spielzeit 2000/01 arbeitete er mit dem heutigen Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann. Während dessen Intendanz am Schauspielhaus Bochum bis Sommer 2004 war er dort im Direktorium. Mit Hartmann übersiedelte er 2005 in gleicher Funktion nach Zürich. Im Oktober 2006 wurde er als verantwortlicher Schauspielchef der Salzburger Festspiele vorgestellt und mit einem Vertrag bis 2011 ausgestattet. Die erste von ihm programmierte Spielzeit bei den Salzburger Festspielen 2007 war die bestbesuchte Schauspielsaison der vergangenen zehn Jahre.

Oberender war Wunschkandidat als Intendant des Deutschen Theaters Berlin ab 2008, lehnte diese Bestellung jedoch ab, um seinen Vertrag bei den Salzburger Festspielen zu erfüllen. Na, da haben wir’s. Eine so vorbildlich positive Einstellung zu den Festspielen ist schon wirklich goldene Stadtsiegel-Ehre wert.

Bild: Stadtgemeinde Salzburg / Killer

 

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