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Fachinspektor kontra Schulqualitätsmanager

HINTERGRUND / SCHULE

07/05/21 Wir geben schon zu: Herr (oder wenn's sein muss Frau) Inspektor klingt ein bisserl nach Verkehrspolizist. Wenn der „Fachinspektor“ oder die „Fachinspektorin“ in der Schule ins Blickfeld kommen, dann überkommt die Lehrer und -innen das große Zähneklappern. Zumindest war's früher so.

Von Reinhard Kriechbaum

Was der Fachinspektor tat, hat uns als Schüler eigentlich wenig interessiert. Es hatte jedenfalls – auch – mit der Kontrolle der jeweiligen Lehrkraft zu tun. Läuft's rund im Unterricht? Lernen die Kinder was G'scheites? Aus der Schule geplaudert: Wenn in Musik, Physik und Mathematik der Fachinspektor hereinschneite, wurde der Schreiber dieser Zeilen gerne aufgerufen. In diesen beiden Fächern war einigermaßen Verlass auf den Schüler Kriechbaum.

Warum uns das einfällt? Dieser Tage haben österreichischen Musikpädagoginnen und -pädagogen (mit auffällig starker Salzburg-Beteiligung) eine Petition an Unterrichtsminister Heinz Faßmann abgeschickt. Sauer stößt ihnen auf, dass es den Fachinspektoren an den Kragen geht: Seit Jahresbeginn 2019 schon sei nämlich „das langjährig bewährte System der Fachinspektor*innen in den Bereichen Musik, Sport und Bildnerischer Erziehung zum Auslaufmodell erklärt“ worden, „ausgenommen ist das Fach Religion“. Deren Agenden nehmen fortan „Schulqualitätsmanager*innen“ ein.

Deren Anforderungsprofil weise aber „keine Zuständigkeit für einzelne Unterrichtsgegenstände aus“, so die Musiklehrer. „Eine fachliche Expertise im eigentlichen Sinn ist für unseren Fachbereich nicht mehr vorgesehen.“ Die Pädagogen fürchten, Schulqualitätsmanager hin oder her, gerade um die bestehenden Qualitätsstandards in ihren Fächern (Musikerziehung und Instrumentalmusik).

Vor allem sehen die Pädagogen „ klar die Gefährdung einer erprobten und qualitativ hochwertigen Unterstützung unserer Arbeit sowie der Vernetzung zu weiterführenden Bildungsebenen und Kulturträgern“.

Musik sei nämlich nicht auf den Schulbereich einzugrenzen, schreiben sie. „Das Feld spannt sich von Musikschulen, Universitäten, Hochschulen, Konzertveranstaltern bis hin zu Musikverbänden. Das Kulturland Österreich hat sich gerade in der Durchlässigkeit dieser Ebenen entwickelt und international profiliert. Darum ist es neben der fachlichen Expertise entscheidend, Verbindungen zu künstlerisch weiterbildenden Ebenen und Praxisbereichen zu gewährleisten. Diese Verbindung erfordert auch in Zukunft Strukturen und Personen, die unsere Arbeit unterstützen und Kindern und Jugendlichen beste musikalische Bildung ermöglichen.“

„Unser Appell aus pädagogischer Verantwortung und Kenntnis des Praxisfeldes richtet sich auf die Sicherung einer Nachfolgestruktur der Fachinspektor*innen im Sinne einer fachkompetenten und fix verankerten Schnittstelle für Musik.“

Über 1400 Leute haben die Online-Petition an Minister Faßmann bereits unterzeichnet

 

 

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