Der Erfolg gemeinsamen Rumors
BLASMUSIK / CHÖRE
11/05/21 Der Österreichischen Blasmusikverband und der Chorverband Österreich haben in der vergangenen Woche so richtig mobil gemacht und tatsächlich etwas erreicht. Nun werden doch musikalische Vereinstätigkeiten, zumindest eingeschränkt, ab 19. Mai schon wieder möglich sein. So dicht wie im Bild natürlich nicht.
Getestet, Genesen oder Geimpft – das gilt ab dem 19. Mai also auch für Amateurchöre und Musikvereine. 20 Quadratmeter Fläche pro Person werden ein gewisses Improvisationstalent hinsichtlich des Erschließens von Probenräumen erforderlich machen, sofern man nicht nur ganz kleine Gruppen zusammenkommen lassen möchte. Im Outdoor-Bereich wird für Musikgruppen die Obergrenze von fünfzig Personen gelten. Außerschulische Jugendchöre haben Vorteile, da dürfen indoor bis zu zwanzig Personen gemeinsam proben. Um 22 Uhr ist jedenfalls Sperrstunde auch fürs gemeinschaftliche Singen und Musizieren.
Die beiden größten österreichischen Musikverbände hatten sich mit verschiedensten Maßnahmen und mit Unterstützung auf allen Ebenen erfolgreich für umsetzbare und verhältnismäßige Öffnungsschritte im Bereich der Musikausübung nicht-beruflicher Musikgruppen eingesetzt, DrehPunktKultur hat berichtet. Denn es war seitens der Bundesregierung offensichtlich vorgesehen, den Bereich der ehrenamtlichen Kultur bei den Öffnungsschritten ab 19. Mai nicht zu berücksichtigen. „Darauf folgte eine intensive Medien- und Aufklärungskampagne, unterstützt durch Landeshauptleute, in Richtung der politischen Entscheidungsträger auf Bundesebene und die Einladung zu Verhandlungen am 29. April“, rekapitulieren Chorverband und Blasmusikverband in einer gemeinsamen Presseaussendung.
Ab 19. Mai also werden auch musikalische Vereinstätigkeiten, wenn auch mit einigen Einschränkungen, möglich sein. Es gibt nun einen eigenen Passus in der Verordnung, der die Probentätigkeit nicht-beruflicher Musikgruppen regelt. Auch die Volkskultur wird auf Initiative Salzburgs in die Öffnung miteinbezogen, die Einhaltung der Sicherheitsregeln vorausgesetzt. „Ich hätte es überhaupt nicht eingesehen, dass ein Fußballspiel mit Zuschauern möglich ist, aber keine Musikprobe“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute Dienstag (11.5.) in der Salzburger Landeskorrespondenz.
„Jetzt gilt es in verantwortungsvollem Umgang in den Musikvereinen und Chören mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen zu arbeiten, damit die kommenden Prozessionen, Standkonzerte und auch die Jugendarbeit umgesetzt werden können“, so Erich Riegler, Präsident des Österreichischen Blasmusikverbands. Und Karl-Gerhard Straßl, der Präsident des Chorverbands, bekräftigt: „Chöre und Musikkapellen sind gut organisierte Zusammenkünfte von Menschen, die vergleichbar mit anderen gemeinschaftlichen Tätigkeiten sind.“ Daher sei es notwendig gewesen, die von der Bundespolitik geplante Ungleichbehandlung „weitgehend weg zu verhandeln“. Mit der Öffnung der Proben für nicht-berufliche Musikgruppen werde „die Kultur in Österreich nun wirklich geöffnet“. (ÖBV/ ChVÖ/LK/dpk-krie)