Das magische Datum: Mittwoch 19. Mai
CORONA / WIEDER-AUFSPERREN
24/04/21 Wir fangen schon mal an, mit Nasenbohrertests hauszuhalten. Denn sparst Du in der Not, dann hast Du, wenn die Kultur wieder aufsperrt. Am 19. Mai soll es endlich so weit sein. Das wurde am Freitag (23.5.) verlautbart. Freilich: drei Wochen und ein paar Tage Durststrecke liegt noch vor uns.
Von Reinhard Kriechbaum
Die Sache mit den Selbsttests ist vielleicht die Wesentlichste: Man wird – so die nun veröffentlichten Rahmenbedingungen tatsächlich halten – nicht mehr einen Termin in einer der Teststraßen reservieren oder in der Apotheke vorstellig werden müssen. Es wird uns Kultur-Menschen dann dasselbe zugetraut wie beispielsweise den Wirtshausbesuchern in spe – dass wir uns und unseren (einen leeren Stuhl entfernten) Sitznachbarn gegenüber ehrlich sind. Jedenfalls fällt mit der voraussichtlichen Akzeptanz der Selbsttests eine für die Kulturveranstalter und ihr Publikum potentiell folgenschwere Hemmschwelle.
Es wird für viele so und so schwierig genug: Eine Auslastung von fünfzig Prozent in den Veranstaltungsräumen soll gelten, auch wenn zwischen möglichen Besuchergruppen bloß ein Sitzplatz frei bleiben muss. Im vergangenen Sommer und Herbst war es ja immerhin so, dass man mit Zweier- und größeren Gruppen bei geschickter Platzvergabe so durchkam, dass zwei Drittel oder gar drei Viertel der Plätze besetzt werden konnten.
Wer feste Sitzplätze zuweisen kann – und das ist das Gros der Kulturveranstalter – ist viel besser dran als die anderen, sei's indoor oder outdoor: Dort werden nämlich nur nur fünfzig Personen zugelassen, und das mit Zwei-Meter-Abstand zwischen den Besucherinnen und Besuchern. Sonst gelten als Obergrenze 1.500 Menschen in Sälen und 3.000 im Freien. Grundsätzlich muss man negativ getestet oder geimpft sein, oder eine Corona-Infektion hinter sich gebracht haben. Und an der FFP2-Maske wird man in keinem Theater, keinem Konzertsaaal und auch nicht im Kino herumkommen.
Auf die Veranstalter kommt nicht nur hinsichtlich der Personalisierung der Karten und der Kontrollen beim Entree allerhand Aufwand dazu: Ab 51 Personen braucht's einer Bewilligung durch die Gesundheitsbehörde. Alle Veranstalter müssen ein Präventionskonzept erstellen und einen Covid-19-Beauftragten ernennen. Und wie für die Gastronomie soll auch in der Kultur gelten: Um 22 Uhr ist Sperrstunde.
Haarscharf geht sich das allgemeine Wieder-Aufsperren für die Salzburger Pfingstfestspiele aus. Dass sie gleich am ersten Wochenende nach der Öffnung stattfinden werden, steht jetzt wohl außer Frage.