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Lernen Sie Geschichte!

KOMMENTAR

Von Reinhard Kriechbaum

27/04/16 Der wohlmeinende Ratschlag stammt bekanntlich von Bruno Kreisky. In der Landesausstellung „Bischof.Kaiser.Jedermann“ ab Samstag (30.4.) im Salzburg Museum könnte man seine Empfehlung mit Gewinn umsetzen.

Man wolle mit dieser Schau das Jubiläum „200 Jahre Salzburg bei Österreich“ nicht abfeiern, sondern Bewusstsein schaffen dafür, wie schnell sich scheinbar Feststehendes, Beständiges auflösen kann“, so Landeshauptmann Haslauer spürbar nachdenklich bei der Presse-Präsentation der Schau heute Mittwoch (27.4.).

Zur Nachdenklichkeit besteht guter Grund. Es war ein „starker Mann“ – Napoleon – der das Land aus seiner historischen Fußangel gehoben hat. Ein weiterer „starker Mann“ – Hitler – hat ein noch viel elementareres Erdbeben verursacht. Das genaue Aufdröseln der jeweiligen Vorbedingungen (Salzburg war Ende des 18. Jahrhunderts längst reif fürs Ende als eigener Staat) wären eigene Ausstellungsthemen, kann nur am Rande anklingen in der Landesausstellung „Bischof.Kaiser.Jedermann“.

Salzburg gab's als Fürsterzbistum über ein halbes Jahrtausend lang. Innerhalb von fünfzehn Jahren war es vorbei damit. Sich nicht zu sicher zu sein des politischen, wirtschaftlichen, sozialen Status quo: Das wäre also nicht die schlechteste Lehre aus der Geschichte. Gerade jetzt nicht. Frage aus Journalistenreihen, ob man in der Ausstellung auch künftige neue Salzburger berücksichtige, sprich, ob es auch Beschriftungen in Arabisch oder Farsi gebe? Wird wohl nicht so vordringlich sein, sieht man sich das flächendeckende, entschiedene Blau-Votum der Salzburger Wählerinnen und Wähler an.

Auf den Nationalstaat, auf die isolierte Kleinheit zu bauen, ist vermutlich nicht sehr gescheit. Das könnte man aus der Geschichte Salzburgs - könnte man auch aus seiner Landesausstellung - recht gut lernen.

Zum Ausstellungsbericht Erlesene Landesgeschichte
Zum Hintergrund Räuber berauben Räuber

 

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