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Büschelweise

GLOSSE

Von Werner Thuswaldner

06/12/56 Nach der spektakulären Erwerbung eines weiteren Haarbüschels vom Haupte durch die Stiftung Mozarteum – es ist die Nummer 5 – erhebt sich die Frage, woher die vielen Haare kommen. Extremer Haarausfall des Genies?

Bei den Erwägungen trifft man zwangsläufig auf die oft fragwürdigen Erziehungsmethoden vergangener Zeiten. Rohes Lehrpersonal riß Schülerinnen und Schülern die Haare oft büschelweise aus. Aber war es die pure Rohheit? Trieben diese Lehrpersonen nicht eine Art weitblickender Vorsorge? Sollte die Schülerin oder der Schüler dereinst einmal große Berühmtheit erlangen, konnte man auf das eine oder andere Haarbüschel zurückgreifen. Auf diese Weise konnten erhebliche Gewinne und Einkünfte erzielt werden. Freilich lagern in den Depots eine Menge Haarbüschel, die nicht ausgerissen hätten werden müssen. Sie haben nichts gebracht. Nullnummern. Aber die eine oder andere „Ziehung“ hat ja doch zu lohnenden Treffern geführt.

Vielleicht ist es also ein schwerer Fehler, wenn das Haareausreissen heutzutage als schwerer Erziehungslapsus angesehen wird.

Zur Meldung Des Mozart-Haares letzter Schopf

 

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