Wundern. Fürchten. Spielen
SALZBURG MUSEUM / 100 JAHRE MONATSSCHLÖSSL / SPIELZEUGMUSEUM
13/12/23 Monatsschlössl und Spielzeugmuseum bleiben von den Großbaustellen – mit denen sich das Salzburg Museum der Zukunft stellt – verschont. Zum Schauen und Bauen lädt das Spielzeugmuseum mit seinen Dauerausstellungen. Das Volkskundemuseum Monatsschlössl feiert 2024 seinen hundertsten Geburtstag.
Von Heidemarie Klabacher
Die Sonderausstellungen im Monatsschlössl in Hellbrunn brachten in den vergangenen Jahren die volkskundliche Sammlung in „Dialog“ mit aktuellen Themen und künstlerischen Positionen. Diesem Konzept folgt das Salzburg Museum auch 2024. Wasser – genießen · nutzen · fürchten heißt die erste Ausstellung des Salzburg Museums im neuen Jahr. Von 23. März bis 1. November 2024 geht es, wie immer passend in Hellbrunn, um das Wasser: „Menschen brauchen, genießen und fürchten es.“ Thema sind gegenwärtige und historische Versuche, das Wasser zu kontrollieren, zu messen, zu nutzen. „Historische Votivbilder zeugen von Unwettern und Hochwasserkatastrophen. Objekte aus den Sammlungen des Museums begegnen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Statistiken über den Genuss, den Verbrauch und die Gefahren des Wassers“, so Anna Engl, die Leiterin des Volkskundemuseums, die die Schau verantwortet.
Seit hundert Jahren ist das Monatsschlössl auf der Schmalseite des Hellbrunnerbegs ein Volkskundemuseum. Das Jubiläum nehme man zum Anlass, „einen zeitgenössischen Blick auf die Objekte zu werfen“. Besonders auf jene, die bereits 1924 der ersten Ausstellung zu sehen waren. Fragen, denen man nachgehen will: „Wie blicken wir heute auf diese volkskundliche Sammlung? Womit identifizieren wir uns? Was stößt uns ab? Was ist fremd geworden? Unter welchen Aspekten wurden sie damals gesammelt?“ Die Schau Masken, Trachten, Kultobjekt. 100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl ist ab 4. Mai 2024 zu sehen. Die Jubiläums-Ausstellung zeige, so Anna Engl, bewusst nur Objekte, die bereits Teil der ersten Ausstellung des Volkskunde Museum waren und teils seit hundert Jahren als zentrale Objekte der Sammlung präsentiert werden.
Ein wenig Museums-Geschichte: Ende Jänner 1924 stellte die Stadt Salzburg das Monatsschlössl dem Städtischen Museum für Ausstellungen zur Verfügung, am 28. Mai 1924 öffnete das „Altsalzburger Bauernmuseum“. Dem Gründer der Volkskundlichen Sammlung Karl Adrian (1861–1949) ist anno 2024 ein eigenes Zimmer gewidmet, „das ganz im Stile der Museumsausstellungen zur Zeit Adrians eingerichtet ist“. Adrian gestaltete 1924 gemeinsam mit Direktor Julius Leisching (1865–1933) die erste Ausstellung.
Die Schausammlung im heutigen Monatsschlössl zeigt den Themenbereich Möbel und Brautaussteuer, in dem das Mobiliar einer Schlafkammer und Gegenständen aus dem bäuerlichen Alltag zu sehen sind. „Dem gegenüber steht das üppig ausgestattete und verzierte Prunkzimmer.“ Dem Themenkreis Spiritualität ist mit Heiligenfiguren, Devotionalien und Hinterglasbilder aus dem Bestand des Salzburg Museum vertreten. Im Laufe des Jubiläumsjahrs gibt es ein breites Rahmenprogramm, „welches sich mit dem Sammeln, Bewahren und Forschen beschäftigt“. In Kooperation mit dem Mozarteum setzen sich Studierende mit den Objekten auseinander. Die Ergebnisse werden im Mai und Juni im Hellbrunner Park präsentiert.
Im Spielzeug Museum weiterhin zu sehen ist die Wunderkammer der Spielzeuge: Kuriositäten, Spielzeug aus aller Welt, Puppen – viel Krims und Krams aus der Sammlung – präsentieren sich wie die Raritäten in der Wunderkammer des Fürsterbischofs im Dommuseum ein paar Gassen und Plätze weiter. Dazu gibt es wie immer im Spielzeugmuseum Raum „für die Sammler-, Forscher-, Entdecker-, Kunst- und Erfindertätigkeit der Kinder“. Spielerisch vermitteln will man Verstädnis für die Aufgben eines Museums, „sammlen, bewahren, forschen. Die Sonderausstellung Geschichte erleben – Zeitreise in fünf Stationen ist noch bis Oktober 2024 zu sehen. Längst ein Klassiker ist die Schau Bauklotz, Ziegel, Holzbaustein in der Objekte zum Anschauen und ausreichend Material zum selber Bauen bereit stehen. „Was wäre ein Baustein ohne Baumeister“, so Karin Rachbauer-Lehenauer, die Leiterin des Spielzeugmuseums.