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Altar, leicht tellerwolkig

FESTUNGSMUSEUM / GALERIE MAM / WOLKE

17/04/15 Mit der Dimension des Wolkenhimmels, den Fischer von Erlach an die Ostwand hinter den Altar der Kollegienkirche gezaubert hat, kann sich die Installation von Markus Hofer natürlich nicht messen. Aber auch seine Altar-Wölkchen können sich sehen lassen.

Als Gebilde ohne geschlossenen Umriss und in ständiger Bewegung sind Wolken seit je her eine Herausforderung fur bildende Künstler. Der 1977 geborene Oberösterreicher Markus Hofer hat die Kapelle im Festungsmuseum um eine Installation erweitert. In der Kunstgeschichte spielen Wolken seit jeher eine große Rolle. Sie sind durch ihre vielfältigen Formen und faszinierenden optischen Farbeffekte auch von hohem ästhetischem Reiz.

Die Kunstlerinnen und Künstler der vergangenen Jahrhunderte haben Wolken gerne dort eingesetzt, wo Orte angedeutet werden sollten, die im Zwischenbereich von Wirklichkeit und Transzendenz angesiedelt sind. Wenn Markus Hofer fur die Festungskapelle eine Wolke aus Tellern formt, dann geht er dabei auch auf diese Besonderheit ein. Dabei ähnelt die Plastik in einem Aspekt ihrem realen Vorbild: Je nach Lichteinfall, Beleuchtung und Blickwinkel verändert die Installation ihr Aussehen. Ein Trick von Markus Hofer ist es, Alltagsgegenstände durch gezielte Eingriffe so verändern, dass das Betrachten dieser Dinge uns an den Umständen der Wirklichkeit zweifeln lässt. Zwar nur für kurze Zeit, aber eben diese Momente der Irritation sind ein wesentlicher Bestandteil in seinen Objekten.

Die Teller hat der Kunstler übrigens nicht einfach im Geschirrladen gekauft. im Rahmen einer Aktion wurden sie ihm von Familien zur Verfügung gestellt. Insofern „menschelt“ die imagiäre Wolkenformation auf dem Altartisch. (Galerie MaM)

Die Installation ist bis April 2016 im Festungsmuseum zu sehen - www.salzburgmuseum.at, www.galerie-mam.com
Bild: Galerie MaM

 

 

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