asdf
 

Das Beste in aufmerksam designter Umgebung

RESIDENZ / ART & ANTIQUE

07/04/17 Ein bewährtes Gesellschaftsspiel könnte eine Schnitzeljagd durch die Prunkräume der Salzburger Residenz sein: Wer entdeckt mehr Bilder von Alfons Walde? Oder von Albin Egger-Lienz? Mit Klimt und Kokoschka schaut es heuer bei der „Art & Antique“ deutlich schlechter aus.

Von Reinhard Kriechbaum

Ganz so klar wie früher liegen die Dinge ja nicht mehr bei der Kunst- und Antiquitätenmesse, die nun schon seit vielen Jahren „Art & Antique“ heißt. Es ist nicht nur an den Präsentationen gefeilt worden. Die Räume wirken – daran hat man über Jahre gearbeitet – mehrheitlich geliftet und gelüftet. Aufs Design der Präsentation wird von den meisten Ausstellern so akribisch gefeilt wie am Angebot. Es ist auch nicht mehr so, dass zu Ostern immer im selben Raum ähnliche Biedermeieruhren ticken. Da ist im Detail viel in Bewegung gekommen, wenn auch manche Aussteller fest ihren Platz behaupten (und das ist ja auch gut so). Gleich wenn man reinkommt in den Carabinierisaal finden sich bei Giese & Schweiger ein Rudolf von Alt und ein Waldmüller, ein hübsches Genrestück „Am Wasser“ von Leo Putz und ein Arnulf Rainer. Und das ist erst die Außenwand der geräumigen Messekoje...

Also klar, viel Österreichisches. Das ist bei der österlichen Kunstmesse in Salzburg so. Wenn man das Walde/Egger-Lienz-Spiel denn unbedingt betreiben will: Sogar Luis Trenker ist, in Trapper-Pose vor Felsenzacken, auf einem Walde-Bild zu finden. Schütz Fine Art (Wien) überrascht nicht nur mit einem „Chinese Department“, also chinesischer Gegenwartskunst. Gleich ums Eck ist eine schöne Kopfstudie von Egger-Lienz und mit der „Bauernmutter“ und einem „Bauern auf dem Heimweg“, zwei weniger geläufigen Walde-Motiven. Freller hat auch mehrere Waldes, und von Egger-Lienz den „3. Bauer zu dem Gemälde Die Wallfahrer“. So ins Detail gehend kann man hier fündig werden.

Die Konkurrenz schläft übrigens nicht und hat sich sogar zum Schulterschluss zusammengetan. „Kunstsalon Art Salzburg“, eine Verkaufskooperation von sechs Galerien, hat sich im Weißen Saal positioniert. Da ist zum Beispiel Thomas Salis dabei, Johannes Faber und auch Wienerroither & Kohlbacher. Gemeinsam erinnern die sechs Galerien daran, dass es im Sommer, zur Festspielzeit, im Toscanatrakt ja auch die „Art Salzburg“ gibt. Die Galerien betreiben im österlichen „Kunstsalon Art Salzburg“ kein Eigenbrötlertum, sondern präsentieren ihre Bilder in buntem Querfeldein.

38 Aussteller sind da, neu ist nicht nur der Kunstsalon Salzburg. Die erst im April eröffnete Galerie Philippe David teilt sich den Franziskanergang mit dem ebenfalls in Zürich beheimateten Antiquitätenhändler Plektron. Aus München kommt die Galerie Dr. Riedl. Wil Interior design aus Salzburg zeigt Schmuck und kunsthandwerkliche Stücke der dänischen Manufaktur Georg Jensen (seit 1904).

Wienerroither & Kohlbacher hat auch einen eigenen Stand und bietet dort, besonders teuer für 1,5 Millionen Eur, das Ölbild „Femme et Oiseau“ von Joan Mirò an.

Die Art & Antique ist bis 17.4. täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet – www.artantique-residenz.at
Bilder: dpk-krie

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014