„Erfinder“ der informellen Malerei und Plastik
AUSSTELLUNG / ST. VIRGIL / OSWALD OBERHUBER
14/03/17 Aufgeschlossenheit, ein offener Geist, Flexibilität und schöpferische Freiheit sind der rote Faden im Werk des 85jährigen Oswald Oberhuber. So sehen das der Galerist Ferdinand Altnöder und Hubert Nitsch, Kurator einer Schau im Salzburger Bildungshaus St. Virgil.
Oswald Oberhuber (geb. 1931 in Meran) zählt zu den vielseitigsten Persönlichkeiten der österreichischen Kulturlandschaft nach 1945. Außer seinen Tätigkeiten als Künstler, Galerist, Ausstellungsinitiator und Autor zahlreicher Publikationen war er auch viele Jahre Rektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bzw. als Professor tätig.
In seinem künstlerischen Werk ist er in verschiedenen Bereichen unterwegs. Skulptur und Plastik stellen eine wesentliche Säule seines künstlerischen Schaffens dar, aber ebenso die Zeichnung und Malerei.
Oswald Oberhuber ist ein Künstler, der in seinen Zeichnungen sehr präzise mit Linien Gedanken formuliert und der keine Scheu vor Gegenständlichkeit hat. Seine Zeichnung erfasst wesentliche Momente des Dargestellten, oft sind das auch menschliche Köpfe, die durch eine einfache Umrisslinie eine Konzentration erfahren. Streng und doch spielerisch werden die Zeichnungen empfunden.
Der Salzburger Galerist Ferdinand Altnöder würdigt Oberhuber als „Erfinder“ der informellen Malerei und Plastik (um 1949), bei der das Abstrakte und nicht das Geometrische wichtig ist. Mit einem spielerischen Zugang werde die unaufhörliche Veränderung in der Kunst gelebt. Dabei gingen jegliche Zuordnungen zu Stilen verloren. Auch bei den Zeichnungen ist das erlebbar. Gefühlsempfindung und das Schaffen von etwas Schönem sind Oberhuber nicht fremd.
Seine Arbeiten fügten wiederum eine Facette in der Reihe jener Bildhauerinnen und Bildhauer hinzu, die in St. Virgil seit vielen Jahren eben auch als Zeichner vorgestellt worden sind, erklärt Kurator Hubert Nitsch. Er nennt da Josef Zenzmaier, Sepp Auer, Ruedi Arnold, der bei Oberhuber Assistent war, Bernhard Gwiggner, Lois Anvidalfarei, Ulrike Lienbacher, Michael Kienzer, Franz Josef Altenburg, Gerold Tusch, Julie Hayward, Werner Feiersinger, Iris Andraschek, Irene und Christine Hohenbüchler, sowie Willi Scherübl. (St. Virgil)