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Stuhlgewitter und Klangwolken

BIENNALE / JUGENDPROGRAMM / STUHLGEWITTER

21/03/11 „Live dabei“ heißt das umfassende Jugendprogramm der Salzburg Biennale 2011, das von Michaela Schwarzbauer und Julia Hinterberger konzipiert wurde. Am Freitag (18.3.) sind im Foyer des Mozarteums die heiteren Donner- und Trommelwolken von Dieter Schnebels „Stuhlgewitter“ aufgezogen.

Von Heidemarie Klabacher

altDas Foyer des Mozarteums: ein Klangraum. Schwarze Stühle mit Notenblättern über und über beklebt: Notenständer und Skulpturen in einem. Jungen Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger von Musikum und Mozarteum: Trommler und Tänzer.

Es sei gar nicht leicht gewesen, die Noten zu Dieter Schnebels „Stuhlgewitter“ aufzutreiben, erzählt Musikum-Direktor Ludwig Nussbichler am Rande der Performance. Michaela Schwarzbauer, Professorin am Mozarteum und Leiterin der Biennale-Jugendschiene, habe das Aufführungsmaterial mit viel Mühe aufgestöbert.

Schülerinnen und Schüler des BORG-Nonntal, der Ursulinen, des BORG Akademiestraße, des Karl Heinz Böhm Gymnasiums (BG-Nonntal) sowie des Musikum Salzburg waren zu einer musikalischen Entdeckungsreise mit Dieter Schnebel eingeladen.

altZusammen mit dem Komponisten haben sie Ausschnitte aus Stücken wie Blasmusik, Gesums oder eben Stuhlgewitter musikalisch erarbeitet und szenisch umgesetzt. Am Freitag (18.3.) also Stuhlgewitter unter der Leitung von Thomas Grubinger.

Eine strenge Choreographie mit zehn Stühlen und zehn Schlagzeugern zieht in ihren Bann. Sanftes Trommel-Gemurmel erfüllt den weiten Raum, einzelne Impulse altsteigen zielgerichtet hinauf in die Höhe, setzen sich mühelos durch gegen das Hintergrundgeräusch des Alltagsbetriebes ein- und ausgehender Studenten. Das kräftige Tutti fordert Aufmerksamkeit ganz selbstverständlich ein.

Immer wieder nehmen die Ausführenden ihre „Instrumente“, stellen sich neu auf. - Von der Treppe aus bekommt die präzise Performance beinahe etwas Rituelles.

Niemand geht einfach vorbei - fast jeder und jede hält zumindest kurz inne, um die feinen Rhythmen wahrzunehmen, den Ausführenden und dem anwesenden Komponisten mit Aufmerksamkeit Referenz zu erweisen. - Eine ebenso charmante wie brillante Einstimmung auf die anschließende Lesung der "Lecture on Nothing" durch Dieter Schnebel "nebenan" im Kleinen Studio.

Weiter „Live dabei“: Am Donnerstag (24.3.) zur Eröffnung des vierten Biennale-Blocks gibt es um 17 Uhr im Theater in der Druckerei „Sprachspiele & Co“: Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen und Altersstufen werden in Sprachspielen ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen - www.salzburgbiennale.at/livedabei
Bilder: dpk-klaba(3) / Christian Schafferer (1 Startseite)

 

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