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Ein Riesenerfolg, sowieso

PFINGSTFESTSPIELE / BILANZ UND VORSCHAU

21/05/13 „Ich bin überglücklich, nun bis 2016 großartige Musik und Freude nach Salzburg bringen zu dürfen. „Ich freue mich darauf, viele Ideen, von denen ich seit Jahren träume, bei den Pfingstfestspielen in die Tat umzusetzen.“ So Cecila Bartoli bei der Verlängerung ihres Vertrags als künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele bis 2016.

05913.450 Besucher aus 43 Ländern kamen zu den Salzburger Pfingstfestspielen 2013, die gestern Montag (20.5.) mit einem Konzert unter der Leitung von Daniel Barenboim zu Ende gegangen sind. Über viertausend Leute, rund die Hälfte Kinder und Jugendliche aus 80 Schulklassen von Salzburg und Umgebung, haben die Ausstellung „re-rite – du bist das Orchester“ in der ehemaligen Rauch-Mühle besucht.

„Die Karteneinnahmen von über 1,3 Millionen Euro bedeuten nicht nur einen neuerlichen Einnahmenrekord, sondern untermauern quantitativ den Erfolg dieses Fixpunkts im Salzburger Festspieljahr“, melden die Pfingstfestspiele. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, zugleich fürs Kaufmännische verantwortlich, verweist auf die kontinuierliche Steigerung der Publikumszahlen zu Pfingsten: „2011 waren es noch 7600 Festspielgäste zu Pfingsten. Ein Jahr später bereits 10.520. 2013 konnte diese Zahl nochmal um über 2900 verkaufte Karten gesteigert werden.“

„Was uns auch besonders wichtig ist, ist der Schwerpunkt auf die Jugendarbeit“, sagt  Helga Rabl-Stadler und nennt den Andrang zur Ausstellung „re-rite“ in der Rauchmühle „überwältigend“. Diese Schau hat Uniqa als Sponsor ermöglicht.

Für die kommenden Pfingstfestspiele stehen die Wegweiser auf Rossini, gleich mit zwei szenischen Produktionen: Zum Auftakt die Märchenoper „La Cenerentola“ in einer Neuinszenierung von Damiano Michieletto, zum Ausklang (und gleichzeitig zum ersten Mal bei den Festspielen), Rossinis „Otello“, seine wohl bedeutendste tragische Oper. Da wird wieder das Regieduos Moshe Leiser/Patrice Caurier am Werk sein.

Beide Aufführungen werden von Jean-Christophe Spinosi und seinem Ensemble Matheus begleitet. Somit wird der Gedanke des historischen Instrumentariums nun auf das Rossini-Repertoire übertragen und die pfingstliche Originalklangreise auch 2014 fortgesetzt.

Das Pfingstsonntag-Programm passt gut zu Rossini, der auch gern gekocht hat. Eigentlich nur mehr gekocht, als er so alt war wie die meisten der singenden Gäste, die da zu einer Benefizgala mit anschließendem Galadiner eingeladen sind: Agnes Baltsa, Teresa Berganza, Montserrat Caballé, Vesselina Kasarova, Montserrat Martí, Ildebrando d’Arcangelo, Javier Camarena, José Carreras, Carlos Chausson, Alessandro Corbelli, Leo Nucci, Michele Pertusi, Ruggero Raimondi, Erwin Schrott und das Mozarteumorchester Salzburg unter Ádám Fischer. Der Erlös dieses Abends kommt der Kinderseelenhilfe, dem kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst Salzburg zugute. Das Diner bereitet die baskische Drei-Sterne-Köchin Elena Arzak, die 2012  zur weltbesten Köchin gekürt wurde.

Für den letzten großen Kastraten auf der Opernbühne, Giambattista Velluti, komponierte Rossini eine Kantate sowie die Oper Aureliano in Palmira, deren Arien im Mittelpunkt des virtuosen Konzertes des jungen Countertenors Franco Fagioli mit Diego Fasolis und I Barocchisti stehen.

Zahlreiche kammermusikalische Miniaturen, in erster Linie Lieder und Klavierstücke, vereinen sich in einer von Rossini humorvoll „Péchés de vieillesse“ (Alterssünden) genannten zwölfbändigen Sammlung. Im Rahmen einer Klaviermatinee wird der französische Pianist David Fray dieser wenig bekannten Seite Rossinis nachspüren.

Ebenfalls eine „Altersünde“ ist die Liedgruppe „La regata veneziana“, welche einen Teil von Joyce DiDonatos der Stadt Venedig und ihren singenden Gondolieri gewidmeten Liedermatinee bildet.

Am Pfingstsonntag erklingt mit Chor und Orchester der Accademia di Santa Cecilia Rom unter Antonio Pappano und den Solisten Krassimira Stoyanova, El?na Garan?a, Piotr Beczala und Erwin Schrott das größte Kirchenwerk Rossinis, sein Stabat mater in Verbindung mit Giuseppe Verdis Libera me. Dieses Libera me, ursprünglich als Teil einer von 13 Komponisten geschaffenen Totenmesse zum Andenken an Rossini gedacht, wurde später Teil von Verdis Messa da Requiem.

Am Nachmittag leitet dann Antonio Pappano vom Klavier aus seinen römischen Chor sowie das Quartett Eva Mei, Vesselina Kasarova, Lawrence Brownlee und Michele Pertusi in der zweiten größeren Messe Rossinis, der Petite Messe solennelle, wobei der Komponist mit dem Begriff „größer“ kokettierte, betrachtete er sie doch als bescheidenes Gegenstück zu den damals populären, oft übertrieben pompösen Werken dieser Gattung.

Speziell für die Pfingstfestspiele 2014 und ihrem Thema „Rossinissimo“ folgend, studiert das Salzburger Marionettentheater die Inszenierung des Barbiere di Siviglia wieder ein. Als Begleitmusik erklingt die Aufnahme aus 1989 unter der Leitung von Giuseppe Patanè, in der Cecilia Bartoli neben Leo Nucci (Figaro) die Rosina singt.

Die nächstjährigen Salzburger Pfingstfestspiele finden von 5. bis 9. Juni 2014 statt und stehen ganz im Zeichen Gioachino Rossinis. Der Abonnement-Verkauf beginnt morgen Dienstag, 21. Mai 2013. Einzelkarten sind ab 15. Oktober im Kartenbüro der Salzburger Festspiele erhältlich. – www.salzburgerfestspiele.at
Bild: Salzburger Festspiele / Andreas Kolarik

 

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