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Gesundheit vor Kunst und Ökonomie

SALZBURGER PFINGSTFESTSPIELE / ABSAGE

06/04/20 In der Pressekonferenz der Bundesregierung heute Montag (6.4.) war eine der für den Kulturbereich entscheidenden Informationen jene, dass bis Ende Juni keine Veranstaltungen möglich sein werden. Das heißt auch: keine Pfingstfestspiele in Salzburg. Und die Styriarte in Graz muss "neu formatiert" werden.

Veranstaltungsfrei bis Ende Juni bedeutet de facto, dass in dieser Saison kein Opernhaus, kein Theater, kein Konzertsaal mehr aufgesperrt werden kann.

Die Salzburger Pfingstfestspiele müssen ebenso dran glauben wie die Wiener Festwochen. Die Regelung gilt natürlich genau so für Kinos.

Dass Veranstaltungen bis Ende Juni nicht stattfinden können, sei eine „schmerzliche Erkenntnis“, so Vizekanzler Werner Kogler in dem heutigen Pressegespräch. Kogler betonte aber, dass mit dieser Entscheidung ein „verantwortungsvoller Weg“ beschritten werde.

„Diese Entscheidung bricht mir das Herz, aber eines ist klar – Gesundheit geht vor“, so Cecilia Bartoli, die künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele. „Es ist außer Frage, dass wir, unsere gesamte Gesellschaft, zusammenhalten müssen, um uns und unsere Lieben zu schützen.“

„Bis zuletzt hegten wir die Hoffnung, dass sich durch die konsequenten und beherzten Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung die Lage rechtzeitig entspannt und die Pfingstfestspiele 2020 stattfinden können“, heißt es auf der Website der Festspiele. „Wie in der Pressekonferenz der Bundesregierung vom 6. April 2020 verkündet, ist es aber, um die bisherigen Erfolge zur Eindämmung des Coronavirus nicht zu gefährden, notwendig Veranstaltungen aller Art bis Ende Juni in Österreich zu untersagen.“

Daher sei auch die Abhaltung der Pfingstfestspiele nicht möglich. „Aber natürlich hat auch für uns die Gesundheit Priorität vor allen künstlerischen und ökonomischen Anliegen.“ Das Geld für bereits erworbene Karten werde retourniert, heißt es.

An einen Strohhalm klammert sich noch die Leitung der Styriarte in Graz. Diese werde, wie es in einer spontanen Presseaussendung heißt, „nicht pauschal der Krise geopfert“. Das Festival hätte am 19. Juni beginnen sollen. „Auch hier gilt natürlich, dass bis Ende Juni 2020 keine Veranstaltungen im klassischen Sinn angeboten werden können, und danach ist wohl auch keine plötzliche Öffnung zu erwarten. Wir werden aber alternative Wege entwickeln, mit unserer Kunst zum Publikum zu kommen.“ Ende Mai wolle man „ein neues Angebot unterbreiten, das so viel wie möglich vom alten Angebot rettet und neu formatiert, und das die dann aktuellen Spielbedingungen berücksichtigen wird und natürlich keinesfalls den Kampf gegen das Virus beeinträchtigen will.“ (dpk-krie)

Bilder: dpk-klaba (2); dpk-krie (1)
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