asdf
 

Erstmals gibt’s Tanz zu Ostern

OSTERFESTSPIELE / VORSCHAU AUF 2023

17/03/22 Dass zu den Osterfestspielen 2023 Wagners Tannhäuser kommt, war ja schon bekannt. In einem Pressegespräch heute Donnerstag (17.3.) in München hat Nikolaus Bachler weitere Details zur geplanten Neuausrichtung des Festivals bekannt gegeben. Andris Nelson dirigiert neun Tage lang durch.

Von Reinhard Kriechbaum

In Zukunft soll jeweils ein anderes Residenzorchester eingeladen werden. Den Auftakt 2023 mach das Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons. Und der dirigiert nicht nur die drei (bisher zwei) Opernabende mit dem Tannhäuser, sondern auch alle drei Orchesterkonzerte. So emsig war seit Karajan keiner am Pult. Übrigens: Den Tannhäuser hat Karajan hier zu Ostern nie gemacht.

Drei Rollendebüts sind angesagt: Jonas Kaufmann singt das erste Mal die Titelfigur, Elīna Garanca die Venus, und für Marlis Petersen ist die Elisabeth überhaupt die erste Wagner-Rolle. Christian Gerhaher wird Wolfram von Eschenbach sein. Castellucci hat die Inszenierung 2017 für die Bayerische Staatsoper geschaffen, aber es soll bei den Osterfestspielen eine entscheidende Weiterentwicklung sein. Intendant Nikolaus Bachler: Ein solches Weiterschreiben solle nicht die Regel werden, aber nach zwei Krisenjahren sei die Wiederverwertung des Bühnenbilds auch eine finanzielle Erleichterung für die Osterfestspiele.

Wie sie nun neu ausgerichtet werden? In der Felsenreitschule gibt es eine Tanz-Uraufführung. Der franzosisch-israelische Choreograph Choreograph Emanuel Gat lässt sich von Wagners Wesendonck-Liedern zu einem Stück mit vierzehn Tänzerinnen und Tänzern inspirieren, außerdem von Wagners Essay Die Kunst und die Revolution. Träume wird der Abend heißen. Von einer „textlichen Dialogpartitur der Geschlechter“ redet Emanuel Gat.

Eine weitere Neuheit ist der Auftritt des Electro-Künstlers Westbam. Legendär seine Auftritte bei den Berliner Loveparades. Zu Ostern 2023 tritt er in der Felsenreitschule auf, und auch für diesen Abend ist ein Dialog mit Richard Wagner angesagt, mit Mitgliedern der Mendelssohn-Orchesterakademie des Gewandhausorchesters.

In die Programme der beiden Orchesterkonzerte ist jeweils ein zeitgenössisches Stück implementiert, einmal (vor Bruckners „Siebenter“) das Orchesterwerk „Der Zorn Gottes von Sofia Gubaidulina. Im zweiten Konzert Bach, Mendelssonh, Schumann – also „Kernrepertoire“ des Gewandhausorchesters – und dazwischen ein Stück für Violoncello und Orchester von dem Franzosen Thierry Escaich, mit Gautier Capucon als Solisten. Auch eine Oratorienaufführung gibt es, Ein deutsches Requiem von Brahms, mit dem er Chor des Bayerischen Rundfunks sowie Julia Kleiter und Christian Gerhaher.

Weiters im Programm: zwei Kammerkonzerte (Gewandhaus-Quartett und Gewandhaus-Bläserquintett mit Kirill Gerstein, Klavier) sowie ein Late-night-Konzert mit dem Gewandhaus Brass Quintett.

Ein Zuckerl beim Kartenverkauf für einheimisches Publikum: Ein Trio fur Dich heißt ein dreiteiliges Abo mit Tannhäuser, der Ballett-Uraufführung und einem Orchesterkonzert – und das gibt’s um dreißig Prozent reduziert gegenüber den Einzelkarten. Das besondere: Dieses Abonnement wird man nicht online ordern können, sondern muss es selbst im Kartenbüro der Osterfestspiele im Schüttkasten abholen. Publikum von weiter weg kann es einem also schwerlich wegschnappen...

www.osterfestspiele-salzburg.at
Bilder: Stills vom Online-Pressegespräch

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014