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Vom Neffen und von entfernteren Verwandten

HINTERGRUND / BACH UND SEINE FAMILIE

08/12/23 „Gastgeber:innen sind das Ensemble BachWerkVokal und die Familie Bach“, heißt es in der Einladung zum Advents- und Weihnachtskonzert am Sonntag (10.12) in der Christuskirche . Die Bach-Verwandtschaft war groß, viele haben komponiert. Natürlich auch Weihnachtliches.

Von Reinhard Kriechbaum

Sogar eine österreichischen Erstaufführung gibt es in diesem Konzert, das Magnificat in F-Dur von Johann Ernst Bach (1722-1777).  „Dafür musste eigens eine erstmalige Partitur-Abschrift aus dem Autograph erstellt werden. Vielleicht handelt es sich sogar um die erste Wiederaufführung nach Hunderten von Jahren“, mutmaßt Gordon Safari, der Leiter des Ensembles BachWerkVokal.

Johann Ernst Bach war ein Neffe von Johann Sebastian, der Thomaskantor war sein Taufpate. Er hat eine ganz kurze Karriere gemacht: 1756 wurde Johann Ernst Bach zum Fürstlichen Kapellmeister in Weimar ernannt und sollte das Ensemble zusammen mit Georg Benda neu organisieren. Nach dem frühen Tod des Herzogs wurde Bach 1758 offiziell aus dem Dienst entlassen, durfte aber den Titel bis an sein Lebensende weiter tragen und erhielt eine kleine Pension.

Es folgt von Johann Ludwig Bach (1677-1731), dem „Meininger Bach“, die doppelchörige Weihnachtsmotette Uns ist ein Kind geboren. Johann Sebastian schätzte diesen entfernten Verwandten und führte Kantaten von Johann Ludwig auch in der Leipziger Thomaskirche auf.

Den Abschluss des Abends bildet ein Weihnachtsoratorium: Wie sein Vater komponierte auch der Sohn Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795) ein solches. Die Kindheit Jesu mit dem Untertitel Ein biblisches Gemälde erzählt in der Tonsprache der Wiener Klassik ganz unmittelbar und anrührend die Geschichte von Weihnachten. Und vom „echten“ Bach ist natürlich auch etwas zu hören: Das Konzert beginnt mit dessen Kantate zum vierten Adventsonntag Bereitet die Wege, bereitet die Bahn BWV 132.

Unterdessen zur Weihnachtsfolklore zählt das jährliche Weihnachtsoratorium der Salzburger Bachgesellschaft mit dem Collegium Vocale Salzburg und dem L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg. Es folgt eine Woche später. Diesmal sind wieder die Kantaten eins, zwei und drei dran.

BachWerkVokal: Advents- und Weihnachtskonzert – Sonntag (10.12.) 18 Uhr Christuskirche – www.bachwerkvokal.com
Bachgesellschaft: Weihnachtsoratorium Kantaten 1 bis 3 – Sonntag (17.12.) 19.30 Uhr Großer Saal des Mozarteums – www.salzburger-bachgesellschaft.at
Bild: Wikimedia

 

 

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