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Herrscher mit Kultur

MOZARTWOCHE / KAMMERMUSIK

20/01/23 Mozart in kleiner Besetzung funkelt und strahlt, erschüttert und bewegt genauso, wie Mozart in großer Besetzung. Das Kammermusik-Programm der Mozartwoche ist die Fassung für so manchen Edelstein.

Von Heidemarie Klabacher

Zu den namhaften und treuesten Gästen der Mozartwoche gehört das Hagen Quartett. Diesmal stehen auf ihrem Mozartwochen-Programm das erste und die beiden letzten Streichquartette Mozarts. Das Quartett G-Dur KV 80 wird in seiner zweiten Fassung, entstanden 1773 in Salzburg oder in Wien, auf den Pulten liegen. Die Quartett B-Dur KV 589 und F-Dur KV 590 kennt man als zweite und drittes Preußisches Streichquartest, datiert mit Mai und Juni 1790.

Damals hatten Regierende noch Kultur: „Unter den zahlreichen Herrschern und anderen gesellschaftlich hochgestellten Persönlichkeiten, denen im 18. Jahrhundert Kompositionen zugeeignet wurden, nimmt der Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. 1744–1797 eine außergewöhnliche Position ein“, schreibt Alexander Odefey im Almanach zur Mozartwoche. „Eine besondere Sympathie brachte er der Kammermusik entgegen, speziell den Gattungen des Streichquartetts und Streichquintetts. Überdies spielte er selbst Violoncello. Bereits ein Jahr nach seinem Regierungsantritt ernannte er Luigi Boccherini zum Hofkomponisten und den hervorragenden Cellovirtuosen Jean-Pierre Duport zum 'Oberintendanten der königlichen Kammermusik', so der Experte. In der Folgezeit schrieben neben Boccherini auch Musiker wie Ignaz Pleyel und Paul Wranitzky Kammermusikstücke für den König. „Vor allem aber widmeten ihm jene drei Komponisten bedeutende Werke, deren Name untrennbar mit der Wiener Klassik verbunden ist: Joseph Haydn, Wolfgang Amadé Mozart und Ludwig van Beethoven.“

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, sagt die Pianistin Elena Bashkirova. Sie etwa spielt bei der Mozartwoche „in freundschaftlichem Verbund“ mit Mitgliedern des Jerusalem Chamber Music Festival Kammermusik-Fassungen der Klavierkonzerte KV 415 und KV 449 und sowie das Streichquartett KV 478. Nach seinen umjubelten Auftritten bei der Mozartwoche 2020 kommt der Hornist Radek Baborák nun mit seinem Ensemble nach Salzburg mit dem Konzert D-Dur für Horn und Orchester KV 514, bei dem Mozartwochen-Intendant Rolando Villazón dazu rezitieren wird.

Begleitet von Jory Vinikour am Hammerklavier spielt Christoph Koncz auf Mozarts originaler "Klotz"-Violine u. a. die ganz frühe Sonate KV 6 erklingen, die Wolfgang Amadé 1764 in Paris aus seinen ersten Klavierstücken zusammenstellte. Das Spunicunifait Quintett spielt – Achtung Location! - im Rittersaal der Residenz im DomQuartier Mozarts Streichquintette, ebenso das Quatuor Van Kuijk.

Das Programm der Mozartwoche von 26. Jänner bis 5. Februar 2023 – mozarteum.at/mozartwoche
Bild: www.quatuorvankuijk.com

 

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