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Raketenstart!

MOZARTWOCHE / ERÖFFNUNGSKONZERT

27/01/21 Sprühraketen. Von Geburtstagstorten aus gestartet, zischen sie funkensprühend in die Höhe. Genau so eine Funken sprühende Rakete ist Mozarts A-Dur Symphonie. Zur Eröffnung der digitalen Mozartwoche zündet das Mozarteumorchester das Meisterwerk des Jugendlichen. Intendant Rolando Villazon singt eine Konzertarie des Neunjährigen.

Von Heidemarie Klabacher

Meistens fällt Mozarts Geburtstag am 27. Jänner in die Mozartwoche. Heuer wird die Mozartwoche an Mozarts Geburtstag – es ist der 265. – eröffnet. Gefeiert wird online und ganz ohne Publikum im Großen Saal mit einem Wunschkonzert voller Werke, in denen mitreißende Heiterkeit von dräuenden Abgründen durchzogen wird.

626 Wunder können nicht in eine Hitliste gereiht werden. Trotzdem gehört zu den Favoriten vieler Kenner – zumindest in der Kategorie „heiter-raffinierter Mozart“ – die Symphonie A-Dur KV 201. Sie und die ebenso wenig „kleine“ Symphonie g-Moll KV 183, beide vom jugendlichen Mozart noch in Salzburg geschrieben, umrahmen heute Mittwoch (27.1.) das Eröffnungskonzert des Mozarteumorchesters unter der Leitung Keri-Lynn Wilson.

Der Harfenist Xavier de Maistre und die Flötistin Mathilde Calderini sind die Solisten im Konzert C-Dur für Flöte, Harfe und Orchester KV 299. Die Sopranistin Giulia Semenzato und der Bassbariton Luca Pisaroni bringen zusammen mit Rolando Villazón Szenen und Arien aus Le nozze di Figaro aufs Podium im Großen Saal des Mozarteums. Zudem singen die beiden Gäste wie der Intendant persönlich je eine Konzertarie. Rolando Villazon nimmt sich Va, dal furor portata vor: Als Mozart KV 21 schrieb, war er neun Jahre alt. Es ist keine „raffinierte“ Konzertarie – und doch ein Wunder, zu wissen, dass diese schwungvolle koloraturenreiche Attacke (Wir haben eine Einspielung von Christoph Prégardien und dem L'Orfeo Orchestra unter Michi Gaigg vorab angehört) aus der Feder eines Kindes stammt. „Va, dal furor portata KV 21 ist eine von '15 Italiänische(n) Arien, theils in London, theils im Haag, Componiert' wie Leopold Mozart vermerkte – und mit dem Entstehungsjahr 1765 die älteste erhaltene Vokalkomposition seines Sohnes.“ So heißt es kurz und bündig im – ebenfalls online zur Verfügung stehenden – Programmheft.

Von anderem Kaliber ist Aspri rimorsi atroci KV 432, eine ausgewachsene Konzertarie, von Mozart geschrieben für Johann Ignaz Ludwig Fischer, so Irene Brandenburg im Programmheft. Fischer war „einer der berühmtesten Bassisten seiner Zeit“ und sang 1783 in Wien den Osmin in der Erstproduktion von Mozarts Entführung aus dem Serail gegeben hat. Zur Eröffnung der Mozarwoche singt Luca Pisaroni. Die Sopranarie des Abends gehört Giulia Semenzato mit Resta, oh cara KV 528. Ouvertüre, Duettino Susanna und Conte sowie das Terzetto Susanna, Basilio und Il Conte aus dem Figaro helfen der digitalen Mozartwoche, Opernflair zu verbreiten.

Geleitet wird das Mozarteumorchester von der Kanadierin Keri-Lynn Wilson. Sie dirigierte am

Royal Opera House Covent Garden oder der Bayerische Staatsoper ebenso wie am Bolschoi Theater oder an der Wiener Staatsoper. Als erste Dirigentin leitete Keri-Lynn Wilson Madama Butterfly in der Arena di Verona und am New National Theatre in Tokyo sowie Aida an der Opera di Roma.

„Anlässlich ihres UK-Debüts mit Puccinis La fanciulla del West wurde sie von The Guardian als 'Ponyschwanz-Zauberin mit dem Taktstock' tituliert.“

Bilder: DariaStravsTisu

 

 

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