Beethoven rettet Mozart
MOZARTWOCHE DITIGTAL / PROGRAMMÜBERBLICK
26/01/20 Corona hat einen dicken Strich durch das geplante Programm gemacht. Aber Intendant Rolando Villazon und sein Team haben nicht die Waffen gestreckt, sondern die Mozartwoche 2021 dramatisch gekürzt und auf mehrere Free-TV-Kanäle, ins Fernsehen und Radio – und vor allem auf die Plattform Fidelio verlegt.
Von Heidemarie Klabacher
Fidelio rettet nicht nur Florestan! In den nächsten Tagen steigt auf der Plattform, die nach Beethovens einziger Oper benannt ist, die Mozartwoche. Fidelio ist die gemeinsame Online-Klassikplattform von ORF und Unitel. Von 27. bis 31. Jänner werden auf Fidelio jeweils um 18 Uhr und um 20 Uhr die Konzerte der Mozartwoche gestreamt.
Trotz der Verkürzung auf fünf Tage und zehn Konzerte spiegle die reduzierte Fassung „alles, wofür das weltweit bedeutendste Mozart-Festival steht“, sagt Rolando Villazon. Orchester- und Kammerkonzerte werden via Fidelio in Österreich, Deutschland und der Schweiz gestreamt. Zwei Konzerte werden zudem im Fernsehen gezeigt: das Abschlusskonzert unter dem Titel Wir spielen für Österreich – Salzburg feiert Mozart! in ORF III und das Konzert Briefe und Musik mit Adele Neuhauser in 3sat.
„Via arte concert, medici.tv oder Mezzo TV erreicht die Mozartwoche ein Publikum in aller Welt“, freut sich Intendant Villazon. Neben den Konzerten der digitalen Mozartwoche 2021 gibt es auf den diversen medialen Schienen 44 weitere Aufnahmen aus dem Archiv der Stiftung Mozarteum wie Konzerte, Hintergrundberichte oder Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern früherer Mozartwochen; darunter Der Messias und Pùnkitititi von der Mozartwoche 2020 oder T.H.A.M.O.S. aus dem Jahr 2019. Los geht es also auf Fidelio morgen
Mittwoch 27. Jänner
18 Uhr: 94 Sekunden neuer Mozart. Ein bislang unbekanntes Mozart-Stück wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Allegro D-Dur KV 626b/16 wird von Ulrich Leisinger, dem wissenschaftlichen Leiter der Stiftung Mozarteum, präsentiert und vom Pianisten Seong-Jin Cho zum ersten Mal öffentlich gespielt. Es moderiert Rolando Villazón.
20 Uhr: Das offizielle Eröffnungskonzert spielt das Mozarteumorchester unter der Leitung von Keri-Lynn Wilson. Solisten sind der Harfenisten Xavier de Maistre und die Flötistin Mathilde Calderini. Die Sopranistin Giulia Semenzato, der Bassbariton Luca Pisaroni und Rolando Villazón singen Konzertarien und Szenen aus Le nozze di Figaro
Donnerstag 28. Jänner
18 Uhr: Kammermusik mit den Wiener Philharmonikern. Ein Ensemble der Wiener Philharmoniker spielt Mozarts Quartett C-Dur für zwei Violinen KV 157, das Quartett D-Dur für Flöte, Violine, Viola und Violoncello KV 285 sowie das Quintett A-Dur für Klarinette, zwei Violinen Viola und Violoncello KV 581
20 Uhr: Szenen einer Ehe. Thomas Hengelbrock dirigiert das Balthasar-Neumann-Ensemble in einem Pasticcio für Tenor und Sopran. Die Ehe ist die der Mozarts
Freitag 29. Jänner
18 Uhr: Quatuor van Kuijk & Maximilian Kromer spielen Mozarts Divertimenti D-Dur KV 136, B-Dur KV 137 und F-Dur KV 138 sowie das Quartett g-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello KV 478
20 Uhr: Die Mozartiade gilt dem Liedschaffen Mozarts. Es singen die Mezzosopranistin Magdalena Kožená, die Sopranistin Sylvia Schwartz und der Tenor Mauro Peter begleitet von Elena Bashkirova am Klavier
Samstag 30. Jänner
18 Uhr: Briefe und Musik „Cara sorella mia“.Emmanuel Tjeknavorian spielt auf Mozarts Costa-Violine und Marie Sophie Hauzel auf Mozarts Hammerklavier. Die Schauspielerin Adele Neuhauser liest Briefe, die Wolfgang Amadé zwischen1770 und 1788 seiner Schwester Maria Anna geschrieben hat
20 Uhr: Das Konzert der Camerata Salzburg mit der jungen litauischen Dirigentin Giedrė Šlekytė, dem Geiger Renaud Capuçon, dem Bratschisten Gérard Caussé und der Sopranistin Regula Mühlemann. Auf dem Programm stehen Exsultate jubilate KV 165, die „Pariser“ Symphonie KV 297, die Sinfonia concertante für Violine und Viola KV 364 und die Arie L'amerò, sarò costante aus Il re pastore KV 208
Sonntag 31. Jänner
18 Uhr: Klavier zu vier Händen mit Martha Argerich & Daniel Barenboim. Die beiden Stars verbindet eine siebzig Jahre währende Freundschaft und eine langjährige Duo-Partnerschaft. Sie spielen Werke Mozarts zu vier Händen
20 Uhr: Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim & Cecilia Bartoli. Auf dem Programm stehen die „Prager“ Symphonie KV 504, das Klavierkonzert c-Moll KV 491, die Arie Ch’io mi scordi di te? – Non temer, amato bene KV 505, die Mozart 1786 für die englische Sopranistin Nancy Storace komponierte, jene Sängerin, die bei der Uraufführung von Le nozze di Figaro die Susanna gesungen hat.
Alle Künstler, Programme und Termine im Überblick
Die gesamte digitale Mozartwoche auf Fidelio gibt es für 14,90 Euro dreißig Tage lang online – www.myfidelio.atWeitere Übertragungen auf arte concert, medici.tv oder Mezzo TV
Und wer es schon nicht erwarten kann: Ö1 bringt heute Mittwoch (26.1.) um 14.05 Uhr eine Aufzeichnung des Eröffnungskonzerts von der Mozartwoche 2020. Die estnische Dirigentin Kristiina Poska stand am Pult des Mozarteumorchesters.
Bilder: ISM / Wolfgang Lienbacher