Sombrero und volle Kanne Musik
MOZARTWOCHE / 27. JÄNNER
22/01/19 Es ist nicht der rundeste aller möglichen Geburtstage. Gefeiert wird trotzdem: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart erblickte vor 263 Jahren, am 27. Jänner 1756 um acht Uhr abends im Haus 225 am Löchelplatz – heute Getreidegasse 9 – das Licht der Welt.
Von Heidemarie Klabacher
Die Mozartwoche, als Winterfestival seit 1956 rund um Mozarts Geburtstag inszeniert, geht 2019 unter der Intendanz ihres mexikanisch-französischen Leiters Rolando Villazón auch mal auf die Straße. Musikalisch gehuldigt wird dem Geburtstagskind mit mexikanischen Serenatas: „Das ist wirklich ein Geschenk von mir und meiner mexikanischen Tradition“, sagt Rolando Villazón. „Wir feiern Mozarts Geburtstag auf die mexikanische Art, denn in Mexiko singen wir Serenaden für die Menschen, die wir lieben. Und am 27. Jänner werden wir alle ein Ständchen für den Komponisten singen, den wir am meisten lieben.“ Um 10 Uhr gibt es die erste Serenata Mexicana mit der Truppe Los Mariachis Negros vor Mozarts Geburtshaus. Um 14 Uhr spielen sie vor dem Mozart-Wohnhaus am Makartplatz auf, und um 19 Uhr ein drittes Mal auf dem Mozartplatz.
Die Mariachis kommen übrigens aus Wien: „Mariachimusik spiegelt das Lebensgefühl des Mexikaners wider. Sie bringt seinen Stolz auf die Heimat, die Schönheit des Landes und die Schönheit der mexikanischen Senoritas zum Ausdruck. Sie erzählt von wunderschönen Stränden, von verlorener Liebe, aber auch von Ereignissen der Revolutionszeiten“, heißt es auf der Website der TruppeLos Mariachis Negros. „Vermutlich entstand das Wort Mariachi nach oder während der französischen Einmischung in die Politik Mexikos in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Mariage = Ehe Hochzeit.“ Und so beschreiben die Wiener Mariachis ihresgleichen: „Die Musiker treten in den typischen Charro-Trachten der reichen mexikanischen Rancheros, die ursprünglich mit echten Gold- und Silberbeschlägen verziert waren, auf. Natürlich darf dabei der kunstvoll bestickte Sombrero nicht fehlen. Übrigens - seit 20. November 2011 zählt Mariachimusik zum 'immateriellen Weltkulturerbe'. Dazu gehört auch die Wiener Kaffeehauskultur.“
Aber zurück nach Salzburg: Für alle, die am 27. Jänner Geburtstag haben, ist den ganzen Tag über freier Eintritt in Mozarts Geburtshaus. Von 18 bis 21 Uhr gilt dann freier Eintritt für alle: Geben wird es Spezialführungen in Deutsch und Englisch und die musikalische Eröffnung durch das Bläserquintett Junges Blech Salzburg.
Im Neben-Event-Programm spielen am 27. Jänner um 11 Uhr im Tanzmeistersaal Experten auf Mozarts Instrumenten, dazu liest Stefan Wilkening aus Mozarts Briefen. Um 15 Uhr lädt das Mozart Kinderorchester zu Tänzeleien in den Großen Saal. Um 17 Uhr gastieren Les Talens Lyrique und der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Christophe Rousset mit Betulia liberata. Um 20 Uhr gibt es dann noch in Kooperation mit der Ballettcompagnie des Salzburger Landestheater die Ballettgala Mozart Moves zu Musik von Mozart nach dem Konzept von Reginaldo Olivera. Es spielt das Mozarteumorchester unter der Leitung von Riccardo Minasi.