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Das Salzburger Landestheater ist ein Vierspartenhaus mit den Bereichen Musiktheater (Oper und Operette), Schauspiel, Tanztheater sowie Kinder- und Jugendtheater. Es zeigt seine Aufführungen im Landestheater und in den benachbarten Kammerspielen. Einzelne Produktionen finden auch in den Festspielhäusern oder an anderen Orten, wie der Kollegienkirche, statt. Das Salzburger Landestheater verfügt über ein eigenes Ensemble von Sängern, Schauspielern und Tänzern, sowie einen eigenen Chor. Als Hausorchester fungiert das Mozarteum Orchester Salzburg. Die Spielzeit erstreckt sich von Mitte September bis Mitte Juni. An die 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 90 im künstlerischen Bereich, erarbeiten ca. 20 Neuproduktionen pro Saison, die alle im eigenen Haus hergestellt und von den eigenen Werkstätten mit den Bereichen Kostümwesen, Maskenbildnerei, Requisite, Tischlerei, Malerei und Schlosserei ausgestattet werden.

Die Geschichte des Salzburger Landestheaters


An der Stelle des heutigen Theaters stand bis 1775 ein von Fürsterzbischof Paris Lodron errichtetes Ballhaus. 1775 ließ Fürsterzbischof Hieronymus Graf von Colloredo das "Fürsterzbischöfliche Hoftheater" erbauen. Colloredo vertrat ein Theater der Aufklärung, und so spielte man hier schon sehr früh Schillers Dramen, z.B. "Don Carlos" 1797, "Die Räuber", "Fiesco" 1783/84 und "Kabale und Liebe" 1785. Als ein typisches Logentheater erwies sich das Haus schon bald als zu klein und wurde bereits 1788/89 umgebaut. Unter der Leitung von Emanuel Schikaneder begann mit der "Entführung aus dem Serail" 1784 die bis heute andauernde, kontinuierliche Pflege des Mozart-Repertoires. Ebenfalls als Prinzipal wirkte Franz Anton von Weber, der Vater von Carl Maria von Weber, mit seiner Weberschen Operntruppe 1795/96.


Der Name des Theaters änderte sich mit den Machtverhältnissen: 1803 "Kurfürstliches Theater", 1808 "K.K. Nationaltheater", 1810 unter bayerischer Herrschaft "Königliches National Theater", 1816 wieder "K.K. Theater in Salzburg". 1892 ging das Theater in den Besitz des Stadtmagistrats über und wurde wegen Baufälligkeit und veralteter technischer Ausstattung abgerissen. Bereits ein Jahr später, am 1. Okt. 1893, wurde der nach den Plänen der Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner im neubarocken Stil entstandene Theaterneubau als neues "Stadttheater" unter Kaiser Franz Josef I. eröffnet.


Die Eröffnungsvorstellung war die "Titus"-Ouvertüre von W. A. Mozart und "Der Talisman" von Ludwig Fulda unter Mitwirkung von Max Reinhardt, der seine Karriere an diesem Haus 1893/94 begann. Als einer der Mitbegründer der Salzburger Festspiele kehrte Max Reinhardt 1919 nach Salzburg zurück und es fanden ab 1922 regelmäßig Festspielaufführungen im Stadttheater statt. So brachte Reinhardt u.a. Schillers "Kabale und Liebe" und "Die Räuber", Goethes "Stella" und Hofmannsthals "Der Schwierige". Auch als Salzburg bereits ein Festspielhaus besaß, beanspruchte man das Haus für Festspielinszenierungen.


Bei einer Renovierung 1939 für eine Million Reichsmark vom "Deutschen Reich", der Stadt und dem Land Salzburg wurde viel Stuckatur und Gold entfernt und die Fassade neu gebaut. Die Wiedereröffnung fand am 7. August 1939 als Festspielproduktion mit Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" unter dem Dirigenten Karl Böhm und in Anwesenheit Hitlers statt. 1940 wurde das Stadttheater in Landestheater umbenannt. Wegen des Krieges und der Bombenangriffe wurde das Haus 1944 geschlossen, dann abermals renoviert. Nach dem Krieg benutzten die Amerikaner den heutigen Ballettsaal als Filmprüfstelle, im heutigen Logenfoyer entstand das erste ORF-Studio. Erster Nachkriegsintendant des Landestheaters wurde 1945 Johannes von Hamme. 1971 eröffneten die Kammerspiele im ehemaligen Mirabell-Casino. 1975 wurde im Großen Haus die Drehbühne eingebaut. Eine grundlegende Renovierung des Landestheaters wurde im Sommer 2009 abgeschlossen. Seitdem erstrahlt auch die historische Laterne auf dem Kuppeldach im neuen Glanz und ist zudem das neue Logo des Landestheaters unter der Intendanz Dr. Carl Philip von Maldeghems.

Kleines Haus - große Namen


Außer den bereits erwähnten waren hier als Gäste oder Ensemblemitglieder tätig: z.B. der Volksschauspieler Alexander Girardi, der hier 1870/71 sein erstes Engagement fand, Katharina Schratt, von 1879 bis 1887 in verschiedenen Rollen zu sehen, der Komponist Hugo Wolf als Kapellmeister 1881/82, Rosa Albach-Retty, Raoul Aslan, Anna Bahr-Mildenburg, Albert Bassermann, Klaus Maria Brandauer, Maria Cebotari, Bruno Dallansky, Tilla Durieux, Otto Falckenberg, Renée Fleming, Cornelia Froboess, Wolfgang Gasser, Walter Giller, Julia Gschnitzer, Nikolaus Harnoncourt, Johannes Heesters, Heinz Hilpert, Wolfgang Hübsch, Werner Hollweg, Carlos Kleiber, Hermann Leopoldi, Wilma Lipp, Hugo Lindinger, Helmuth Matiasek als Intendant Josef Meinrad, Sir Neville Merriner, Karl Merkatz, Alexander Moissi, Hans Moser, Lola Müthel, Fritz Muliar, Franz Muxeneder, Susi Nicoletti, Asta Nielsen, Hansi Niese, Max Pallenberg, Erich Ponto, Marika Rökk, Heinz Rohn, Annie Rosar, Helge Roswaenge, Boris Rubaschkin, Sieghardt Rupp, Adele Sandrock, Otto Schenk, Magda Schneider, Günther Schneider-Siemssen, Werner Schneyder als Dramaturg, Karl Schönböck, Alma Seidler, Leo Slezak, Giuseppe Taddei, Herta Talmar, Richard Tauber, Hans Thimig, Maria Tiboldi, Bruno Walter, Hans Weigel, Kurt Weinzierl, Gusti Wolf, Carl Zuckmayer u.v.a.

Bilder: Salzburg Museum (1); Salzburger Landestheater / Christian Schneider (1)



Salzburger Landestheater


Schwarzstr. 22
5020 Salzburg


Tel.: +43 / 0662 / 87 15 12-222
Fax: +43 / 0 662 / 87 15 12-291
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www.salzburger-landestheater.at



 

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