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Eisen aus dem Tal der Taurach

MAUTERNDORF / BERGBAUGESCHICHTE

09/06/16 Ein Stück Salzburger Bergbaugeschichte: Seit 1574 existiert die Hackenschmiede in Mauterndorf, die zur Zeit restauriert wird. Unter dem Schwanzhammer entstand einst hochwertiges bäuerliches Werkzeug.

In der Blütezeit des Lungauer Bergbaus im 16. und 17. Jahrhundert wurde an verschiedenen Schürfstellen im Schönfeld an der Straße von Thomatal nach Innerkrems Eisenerz abgebaut. Dieses wurde in den Hochöfen in Bundschuh und Kendlbruck zu Roheisen geschmolzen. Das gewonnene Eisen wurde mit Ochsen- und Pferdefuhrwerken zur Weiterverarbeitung in die Hackenschmiede in Mauterndorf gebracht. Drähte, Nägel und hochwertiger Werkzeugstahl wie Hacken zur Holzbearbeitung waren die Endprodukte. Die hohe Qualität konnte mit Hilfe eines Schwanzhammers erzeugt werden. Dieser wiederum wurde durch Wasserkraft angetrieben. Dadurch konnte der Stahl in die gewünschten Formen geschmiedet werden.

Mit dem Niedergang des Bergbaus im Lungau Ende des 19. Jahrhunderts kam auch die Hackenschmiede unter wirtschaftlichen Druck, durch die Erzeugung von elektrischem Strom wurden wasserunabhängige Werkzeugfabriken, die kostengünstiger produzieren konnten, errichtet. Als Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen wurden in der Hackenschmiede nun neben den Werkzeugen Geräte für die Landwirtschaft wie Heuwagen, Pflüge, Eggen und Pferdeschlitten erzeugt. Heute wird das Wasser der Taurach hauptsächlich zum Antrieb einer Kaplan-Turbine genutzt, um elektrischen Strom zu erzeugen.

Seit dem Jahr 1766, also schon ein Vierteljahrtausend lang, ist das Kulturgut im Besitz der Familie Rest. Derzeit wird die gesamte Anlage restauriert, mit vielen Eigenleistungen der Besitzer. Die Gesamtkosten betragen 40.000 Euro, das Referat Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes des Landes Salzburg fördert das Projekt mit 21.000 Euro.

„Spielt die Taurach mit Niedrigwasser im Sommer mit, kann die Familie Rest im 250. Jahr ihrer Schmiedegeschichte noch heuer die Gesamtsanierung der Hackenschmiede abschließen“, erklärt Christian Haller vom Referat Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes. „Seit 2013 wird an der Renovierung von Wasserrad, Wellbaum und Schwanzhammer, Zulaufuntergrund, Schmiedewehr und Überdachungen gearbeitet.“ In diesem Jahr stehen noch die Sanierung des Gerinnes und die Arbeiten am Überlauf der Wehranlage an.

Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten bietet Wolfgang Rest auf Anfrage  Führungen durch die historische Schmiede und die Zubauten an. Informationen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Bild: Landesmedienzentrum / Christian Haller

 

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