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Neues für Bildschirm und Filmleinwand

SALZBURG:FILM:EDITION

16/12/15 Zum fünften Mal ist eine Doppel-DVD mit insgesamt 23 neue Produktionen aus Salzburg erschienen: die diesjährige „salzburg:film:edition“ wurde kürzlich vorgestellt: 200 Minuten Film unterschiedlichster Genres. Was die Dokumentar-, Experimental- und Kurzfilme sowie Spielfilme und Trailer verbindet: Sie wurden mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt und das Land Salzburg in den Jahren 2013 und 2014 fertiggestellt.

Die salzburg:film:edition wird seit 2011 als jährliche Werkschau zum aktuellen Filmschaffen in Salzburg von den Filmreferaten von Stadt und Land produziert. Seit 2014 ist der Community TV-Sender FS1 Kooperationspartner. Die Doppel-DVD geht wieder an alle Kultureinrichtungen in Stadt und Land Salzburg, außerdem an die Filmreferate der Bundesländer und an die maßgeblichen Förderstellen des Bundes sowie an die österreichischen Kulturforen des Außenministeriums in 27 Ländern. Interessierte erhalten die Kompilation kostenlos in den Kulturabteilungen von Stadt und Land Salzburg.

„Ich bin jedes Jahr wieder verblüfft, wie unglaublich produktiv und vielfältig die Salzburger Filmszene ist.“, so Bürgermeister Heinz Schaden. „Uns ist klar, dass Förderungen für diese kostenintensive Kunstsparte dort ansetzen müssen, wo sie auch etwas bewirken. Die Stadt Salzburg unterstützt deshalb insbesondere junge Filmemacherinnen und Filmemacher in der Projektentwicklung und beim Schritt in die Verwertung.“

Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn weist auf internationale erfolge von hierzulande erschienenen Filmen hin: „So waren beispielsweise die Beiträge von Florian Kindlinger und Wolfgang Muhr auf der Diagonale 2015 zu sehen. Rupert Höller und Bernhard Wenger waren mit ihrem Film „Perlmutter“ für den Max-Ophüls-Preis 2015 nominiert. „Ausstieg Rechts“, ebenfalls ein Film von Bernhard Wenger und Rupert Höller, wurde beim 14. Reggio Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und erhielt den 1. Preis beim Youfilmaker Festival in Neapel.“

Klar, dass sich im Dokumentarfilmbereich wieder ein gutes Stück lokaler und regionaler lebensrealität spiegelt. Lorena Colasberna, Eva Rothenwänder und Sabine Bruckbauer erzählen in ihrer dokumentarischen Miniatur „Aus“ (2014 mit dem Simon S. Filmnachwuchspreis der Stadt Salzburg ausgezeichnet) vom Wirtshaussterben auf dem Land.
Ursula Gruber zeichnet in „Die Grenzen der Kunst“ das Leben des Tänzers und Marionettenspielers Leonard Salaz nach. Wie das Gefühl von „zu Hause“ ist, bringt Maria Weber in ihrer Stop-Motion-Doku „HomeStatements“ ans Licht.

Die grausamen Geschehnisse einer SS-Razzia auf einem Pongauer Bauernhof im Sommer 1944 beleuchtet Gabriele M. Hochleitner anhand der Erinnerungen der Familienmitglieder neu in ihrer Doku „In der Kurve“. Wie eine (zunächst anonyme) Patenschaft über tausende Kilometer hinweg funktionieren kann, zeigt Sina Moser in berührender Weise in „Meeting Phuntsok Lhamo“. Zwei grundverschiedene Welten kennzeichnen auch Edith Zehentmayers Dokumentarfilm über „Mingma Nuru“ - einen Sherpa aus Nepal, der seit einigen Jahren jeden Sommer auf einer Alm in Werfen arbeitet.
Helmi Vent dokumentiert in „Nebenan – Zwischen Lebenskunst und Leberkäs“ Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen Lebenswelten in Salzburg. Joana Scrinzi erzählt mit „Was wir nicht sehen“ von Menschen, für die es in pulsierenden, modernen Metropolen bald keinen Platz mehr gibt. Und Ivette Löcker berichtet in der Doku „Wenn es blendet, öffne die Augen“ von zwei jungen Russen, denen nach dem Trubel der Umbruchsjahre nur ihre Heroinsucht, wenig Lebenszeit und dennoch Galgenhumor geblieben ist.
„Ausstieg rechts“ von Rupert Höller und Bernhard Wenger stellt die Frage „Wegsehen oder eingreifen?“ und handelt in sechseinhalb Minuten das Thema Fremdenfeindlichkeit ebenso eindringlich wie gewitzt ab. Mehrfache Auszeichnungen und rund 50 Festivalteilnahmen bestätigen die hohe Qualität dieses Kurzfilms.
Sonja will ihrer dementen Mutter den großen Wunsch einer letzten Paris-Reise erfüllen. Ein berufliches Hindernis in letzter Minute wird zum Dilemma – und führt in „Perlmutter“ von Rupert Höller zu einer ungewöhnlichen Einlösung des Versprechens.
Benjamin P. Blaikners erzählt in „Bicycle Tour“ von Gefühlen und Missverständnissen; und in „Reason“ von einem jungen Wissenschaftler, der sich in selbst gewählter Einsamkeit im Problem der Unendlichkeit verliert. Zwei rechtsradikale Brüder stehen im Mittelpunkt von „Schatten der Vergangenheit“ von Saskia Kreutzer und Matthias Kloth; der ungewöhnliche Protagonist in Reinhold Bidners Musik-Kurzfilm „Soon“ ist hingegen das legendäre Gitarrenkästchen BI6. Michelle Klösch hat ihren „Moloch“ als surrealistische Erzählung angelegt. Und Johannes Likar nimmt uns in „Winter“ mit auf die Reise in eine vergangene Freundschaft.
Experimentellen Spielwitz beweist Rafael Mayrhofer mit seinem Stop-Motion-Film „Bathroom Stories“. Die Raumakustik einer Gletscherspalte gibt den Grundton an für den Experimentalfilm „E#“ von Florian Kindlinger und Peter Kutin, während Vor- und Nachspänne von Kinofilmen als Ausgangsmaterial für das Spiel mit Licht und Ton in „Optical Sound“ von Christian Neubacher und Elke Groen ist. Der Rhythmus von Musik ist auch die treibende Kraft für die Figuren in Theresa Adamskis Animationsfilm „Sniper.“
Zwei längere Filme sind wenigstens als Trailer auf der Doppel-DVD dokumentiert: das Spielfilmdrama „Centaurus“ von Wolfgang R. Muhr und der Essayfilm „The fortune you seek is in another cookie“ von Johannes Gierlinger. (InfoZ)

In den kommenden Wochen setzt FS1 einen Programmschwerpunkt mit Produktionen aus der Edition. Außerdem wird im Kulturmagazin „Kult“ und anderen Sondersendungen eine Reihe von Portraits über die Filmemacherinnen und Filmemacher präsentiert - www.fs1.tv
Bild: Stadt Salzburg / Wildbild (2); Höller/"Perlmutter" (1)

 

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