Die Liebe und die Cosa Nostra
DAS KINO / ITALIA CINEMA
05/11/15 Die trostreiche Nachricht zum Auftakt: Die Mafia mordet nur im Sommer. So jedenfalls heißt der Film von Pierfrancesco Diliberto, mit dem am kommenden Samstag (7.11.) die Reihe „Italia Cinema“ im Filmkulturzentrum „Das Kino“ beginnt.
Der Eröffnungsfilm führt nach Palermo in den Dunstkreis von Cosa Nostra – aber der Streifen ist Thriller und Liebeskomödie zugleich. Dass 1970, gerade am Geburtstag von Arturo, der bekannte Mafioso Vito Ciancimino zum Bürgermeister der Stadt gewählt wird, scheint den Lebensweg des Jungen vorherzubestimmen. Denn als Arturo heranwächst, entwickelt er eine Obsession für alles, was mit der Mafia zusammenhängt. Arturo ist vernarrt in Flora, seit der Volksschule schon. Aber die junge Dame ist etwas befremdet von Arturos Theorien über die Verbindung zwischen seiner Heimatstadt und der organisierten Kriminalität, die in den nächsten zwanzig Jahren immer stärker das Stadtbild und auch das Leben des zum Journalisten herangewachsenen Arturo prägt. Es mag ihm einfach nicht gelingen, mit Flora zusammenzukommen.
In Zusammenarbeit mit der Società Dante Alighieri Salzburg präsentiert „Das Kino“ von 7. bis 19. November zum vierten Mal die Filmreihe „Italia Cinema“. Drei bitterböse Komödien, zwei Dramen, ein Thriller und ein Dokumentarfilm liefern differenzierte und sehr unterschiedliche Einblicke in die italienische Gesellschaft, ein Sammelsurium aus Stoffen über Jugendliche und ihre Vorbilder, über Familienclans und lebenslustige Rentner bis hin zu den beeindruckenden, realen Alltagsgeschichten der Fischer von Lampedusa.
Zwei Previews als Special Events: Nanni Morettis neuer Film „Mia Madre“ ist eine Hommage an seine Mutter und zugleich ein Film übers Filmemachen. Das Enfant Terrible der amerikanischen Filmszene, Abel Ferrara, hat mit „Pasolini“ der italienischen Galionsfigur Pier Paolo Pasolini ein filmisches Denkmal gesetzt – mit einem grandiosen Willem Dafoe, der den letzten Tag von Pasolini nachzeichnet. (Das Kino)