Mehr als ein Emeritus
JUBILÄUM / ERNST LUDWIG LEITNER / KONZERT
15/11/18 Sein mehrfach ausgezeichnetes kompositorisches Werk umfasst nahezu alle Gattungen, darunter Sinfonien, Instrumentalkonzerte, ein Requiem in und ganze vier Opern. Er war Leiter der Abteilungen Dirigieren, Komposition, Musikpädagogik und Musiktheorie am Mozarteum. Zum 75. Geburtstag wird dem kürzlich emeritierten Universitätsprofessor Ernst Ludwig Leitner nun ein Festkonzert am Mozarteum gewidmet.
Von Franz Jäger-Waldau
Der im Jahr 2013 emeritierte Universitätsprofessor Ernst Ludwig Leitner scheint im Selbstversuch beweisen zu wollen, was alles in ein einzelnes Leben hineinpasst. Im Jahr 1943 wird er in Wels (Oberösterreich) geboren und nimmt schon Jugendlicher ersten Unterricht in Orgel und Komposition in Linz. Das universitäre Studium derselben Fächer folgt in den Jahren 1963 bis 1968 an der damaligen Akademie Mozarteum. Danach umrahmt Leitner seine praktischen Fertigkeiten mit theoretischen Kenntnissen in Form des Studiums der Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Zwei Jahre später erfolgt sogleich seine Berufung nach Salzburg an damalige Hochschule Mozarteum, wo er zuerst als Lehrer für Orgel und Musiktheorie, später aber als Leiter der Abteilung Musikpädagogik tätig ist. Von 2000 bis 2008 werden ihm zusätzlich die Abteilungen für Dirigieren, Komposition und Musiktheorie anvertraut. Schließlich amtiert er auch als Vorsitzender des Senates der Universität Mozarteum.
Bei allem verschanzt sich Ernst Ludwig Leitner aber nicht hinter seinen Erfolgen als Lehrender, ganz in Gegenteil: Für fast drei Jahrzehnte bleibt er als künstlerischer Leiter des von J.N. David gegründeten Welser Bach-Chores der musikalischen Praxis verbunden. Bis 1996 gibt er selbst Orgelkonzerte in fast allen europäischen Ländern, den USA und auch Kanada. Sein mehrfach ausgezeichnetes kompositorisches Werk wird von namhaften Orchestern (ur)aufgeführt. Darunter die Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg, das Mozarteumorchester und die Camerata Salzburg, das RSO Wien, das Brucknerorchester Linz und das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester. Sein Schaffen umfasst nahezu alle Gattungen: Fünf Sinfonien, zehn Instrumentalkonzerte, ein Requiem in memoriam Leonard Bernstein und vier Opern.
Eine dieser Opern trägt den Titel Die Sennenpuppe. Es handelt sich dabei nicht nur um die Vertonung einer der interessantesten und berühmtesten Sagen des Alpenraums, sondern zugleich um die erste Oper mit symphonischer Bläserbesetzung. Beim Festkonzert erklingt daraus die Suite Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding in ihrer Salzburger Erstaufführung. Neben anderen Werken Ernst Ludwig Leitners wird an diesem Abend außerdem eine CD-Box mit 13 seiner Werke präsentiert.