Von Lettland bis Indonesien
KÜNSTLERAUSTAUSCH / AIR-STIPENDIEN
22/04/25 Nicht nur bildende Künstlerinnen und Künstler kommen in den Genuss von Artist-in-Residence-Stipendien. Der Musiker und Komponist Michael Paul Thelonious Hamel beispielsweise wird mit dem interdisziplinären Projekt Echoes of the Displaced nach Indonesien reisen.
Katharina Ferner, Literatin und Performerin, zieht es nach Lettland. In Ventspils möchte sie an ihrem Lyrikzyklus Tag09: Ventspils Blues arbeiten. Die Jury sieht in ihrem poetischen Zugang großes Potenzial. Nach Oxford führt es Marlen Mairhofer. Dort will sie ihren Roman Alice fertigstellen, der sich mit Lewis Carrolls berühmten Klassiker auseinandersetzt.
Die Stadt Salzburg vergibt für das Jahr 2025 erneut sechs Artist-in-Residence-Stipendien. Diese ermöglichen Künstlerinnen und Künstlern, Projekte im Ausland weiterzuentwickeln und internationale Fäden zu knüpfen oder sich im Rahmen spartenspezifischer AIR Programme der eigenen künstlerischen Weiterentwicklung zu widmen. Die Stipendiaten erhalten je 1.500 Euro. Eine interne Fachjury hat aus dreizehn Bewerbungen die sechs überzeugendsten Vorhaben ausgewählt.
Die Choreografin Nayana Keshava, eine SEAD-Absolventin, wird in der multidisziplinären Kunstgalerie La Dama di Capestrano in Italien an einem Buch schreiben. Sie kombiniert den Akt des Schreibens dabei mit tänzerischer Bewegung, Improvisation und Körperarbeit mit Literatur und gibt Workshops für die lokale Bevölkerung.
Filmisch arbeitet Vincent Forstenlechner in Cagliari auf Sardinien. Sein geplanter Essayfilm Memoria widmet sich der komplexen Geschichte der Insel, insbesondere der ehemaligen Bergbauregion und der damit verbundenen gesellschaftlichen und kulturellen Perspektiven.
Lisa Grosskopf wird in Marokko tätig sein. In Rabat setzt sie sich mit dem westeuropäischen Orientalismus auseinander und erweitert ihre Fotoserie zu diesem Thema. Die Residency im Le Cube – independent art room gibt ihr den Raum für diese intensive künstlerische Auseinandersetzung.
„Die internationalen Kulturkontakte Salzburgs werden mit dem AIR-Stipendienprogramm für alle Kunstsparten gepflegt und weiter ausgebau“, erklärt Abteilungsvorständin Dagmar Aigner. „Recherchen, Dokumentationen und Arbeiten direkt vor Ort werden damit ermöglicht“, so Dagmar Aigner. „Realisiert werden künstlerische Projekte aus den Sparten Musik, Literatur, Tanz, Performance, Foto und Film. Teil des Stipendiums ist es auch, die fertigen Projekte nach Möglichkeit in der Stadt Salzburg zu präsentieren – auf diese Weise ist Kunst in Salzburg zu sehen, die mit Eindrücken aus aller Welt erarbeitet worden ist. (InfoZ)