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Gutes Klima für den Fisch im Weihwasser

HINTERGRUND / TAG DES DENKMALS (1)

22/09/22 Kann gut sein, dass man manchen Salzburger mit der Frage, wo die „Heilige Treppe“ steht, in Verlegenheit bringt. Vermutlich auch mit jener, für welche Salzburger Kirche der prominente österreichische Barockmaler Paul Troger 1728 sein erstes monumentales Kuppelfresko geschaffen hat.

Von Reinhard Kriechbaum

Beim Tag des Denkmals am kommenden Sonntag (25.9.) kann man, so man sich zeitgerecht per Mail für eine Führungen anmeldet, Wissenslücken schließen und einen Lokalaugenschein erleben in der Kajetanerkirche, die gerade restauriert wird. Unser Liebling dort: der Fisch im Weihwasserbecken.

Szenenwechsel in die rechte Altstadt, zu den Faberhäusern, diesen beiden gründerzeitlichen Zinshaus-Palästen im Stil der Neo-Renaissance. In den 1940er Jahren wurde aus dem prachtvollen Vestibül zur Rainerstraße hin der Eingang zum Mirabellkino. Einiges blieb erhalten, verschwand aber hinter Verschalungen. Als aus diesem Gebäudebereich jüngst ein Hotel wurde, hat man die Fragmente der historistischen Ausstattung des Vestibüls wiederentdeckt, freigelegt, manches ergänzt: Das anzuschauen ist wohl auch Neuland für viele Salzburger. Im Zuge einer Führung am Tag des Denkmals wird die Genese dieses einzigartigen Prozesses aus Sicht der Altstadterhaltung, des planenden Architekten sowie des ausführenden Restaurators geschildert.

Neuland für die meisten Besucher dürfte wohl auch das Innere jener Villa auf dem Kapuzinerberg sein, die Stefan Zweig von 1918 bis 1937 bewohnte. Auch dort waren jüngst die Architekturhistoriker und Denkmalschützer umtriebig. Die Bausubstanz, etwa der im Stil des Biedermeier ausgestattete Salon, aber auch die einstige Nutzung des umgebenden Nutz- und Ziergartens wurde erforscht. Das Stefan-Zweig-Schlössl soll ja in den kommenden Jahren grundlegend saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

In den Pfarrkirchen Sankt Andrä und Mülln sowie in der Kirche St. Sebastian kann man die historischen Dachstühle besichtigen. In Mülln kommt man dabei fast zwangsläufig an dem Uhrwerk von Johann Bentele senior vorbei, aus dem Jahr 1799. Seit Michael Neureiter das Uhrwerk in Mülln restauriert hat, wird es elektronisch aufgezogen (einst eine mühsame Handarbeit) und sogar mit dem Langwellensender DCF77 der Atomuhr in Mainflingen bei Frankfurt am Main synchronisiert: ein tickender Hightech-Oldie also. Ein weiteres Bentele-Uhrwerk von 1780 kann man in St. Peter bestaunen. Sechs Meter ist das Pendel lang. An den 114 Stufen zu diesem kostbaren Stück führt kein Weg vorbei. Bentele baute diese mechanischen Wunderwerke in seiner Werkstatt in der Kaigasse.

Am Tag des Denkmals, der seit 1998 vom Bundesdenkmalamt koordiniert wird, werden viele historische Objekte geöffnet, die normalerweise nicht öffentlich oder nur eingeschränkt zugänglich sind. In den vergangenen Jahren nahmen bundesweit bis zu 60.000 Menschen die Gelegenheit wahr. Die 25 Salzburger Programmpunkte sind generell für alle Altersstufen geeignet, ein spezielles Kinderprogramm wird im Keltenmuseum Hallein, im Felberturmmuseum in Mittersil, auf der Burg Finstergrün in Ramingstein und im DomQuartier in Salzburg angeboten. (Wird fortgesetzt)

„Tag des Denkmals“ ist am 25. September. In ganz Österreich sind 280 historische Objekte zu besichtigen, Salzburg ist mit 25 Programmpunkten vertreten. Eintritt frei – tagdesdenkmals.at
Bilder: dpk-krie (1); BDA/Zottmann und Resman (1); Eidos Architektur (2); Michael Neureiter (1)


 

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