Ab Montag trifft es alle
CORONA / LOCKDOWN
18/11/21 2.473 Neuinfektionen und aktuell 13.141 Infizierte im Bundesland Salzburg, eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.719, dreißig Todesfälle schon im November: Dass es nicht anders geht als mit einem generellen Lockdown, ist wohl schon seit Tagen klar. Wie lange man mit einer grundsätzlich sinnvollen Maßnahme zuwarten kann, ist erstaunlich.
Ab Montag also gilt – vorerst zumindest in Salzburg und in Oberösterreich – ein allgemeiner Lockdown, der natürlich auch Kulturveranstaltungen trifft. Wie lange er dauern wird? Haslauer sagte in einem Pressegespräch heute Donnerstag Nachmittag (18.11.) – und das klingt alles andere als optimistisch – „dass wir, wenn es irgendwie geht, noch vor Weihnachten aus dem Lockdown herauskommen“. Die Erfahrungen der bisherigen Lockdowns zeigten, dass ein solches Zusperren „mindestens drei, besser vier Wochen“ dauern solle. „Aber das ist ohne Erfahrung der Impfung“, sagte Haslauer. Er betonte, dass es ein „strenger Lockdown“ werde. Man verhänge ihn „auf dem Weg der Bundesregierung über das Land“. Also wird der Gesundheitsminister nach Zustimmung des Parlaments-Hauptausschusses die entsprechenden Verordnungen erlassen, die dann jeweils für zehn Tage gelten und dann evaluiert und gegebenenfalls verlängert werden.
Haslauer nannte den Lockdown „alternativlos“. In den Vortagen habe sich die Situation noch nicht so drastisch dargestellt. Jetzt jedenfalls, so bestätigte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz, führte die Situation ohne Lockdown „unweigerlich in eine Katastrophe“.
„Wir haben in den Schulen extreme Entwicklungen – bei den Fünf- bis 15-Jährigen liegt die Inzidenz bei 2.600“, so Haslauer. Bei den Zehnjährigen liege sie gar bei 4.800. Es werden also die Schulen generell dicht machen, nicht nur die Oberstufen. „Schulen bleiben nur für jene offen, die Lernschwächen haben oder Betreuung brauchen.“
Der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp, in der Landeskorrespondenz: „Insgesamt sind nach wie vor aus allen Daten keine Anzeichen von Entspannung sichtbar.“ Die Inzidenz bei den ungeimpften Personen betrage derzeit 3.480 und bei den geimpften 980. Auch Gesundheits-Landesrat Christian Stöckl hatte im Pressegespräch eine anschauliche Zahl parat: Auf Salzburgs Intensivstationen liegen derzeit 31 Covid-Patienten, davon 27 ungeimpfte und nur vier geimpfte. Und diese vier seien „Risikopatienten mit Vorerkrankungen.
„Es ist ganz einfach: Je höher die Impfquote, desto niedriger die Inzidenz und umgekehrt. Dieser Zusammenhang hat sich in den vergangenen Wochen noch verstärkt“, so der professionelle Fälle-Zähler Gernot Filipp. Die Zahl der Impfdurchbrüche ist natürlich angesichts der in die Höhe schnellenden Infektionszahlen (zuletzt so gut wie täglich ein neuer Höchstwert) auch beträchtlich, laut Landesstatistik liegt der Anteil bei den Neuinfektionen bei rund 36 Prozent. „Etwa zwei Drittel ereignen sich vier bis fünf Monate nach der letzten Impfung. Ich kann daher auch als Statistiker belegen, dass die Auffrischungsimpfung zusätzlich zur Steigerung der Impfquote ganz wesentlich ist“, so Filipp. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)