asdf
 

Treibhaus der Zukunft?

 

INTERNATIONALE PÄDAGOGISCHE WERKTAGUNG

06/07/21 Auch wenn die Internationale Pädagogische Werktagung, die traditionellerweise in der ersten Ferienwoche in Salzburg stattfindet, unterdessen auf drei Tage geschrumpft ist, rechnet sie doch zu den wichtigen pädagogischen Fachtagungen im deutschsprachigen Raum.

Das Wesentliche heuer: Die Pädagogische Werktagung findet (im Gegensatz zu den Hochschulwochen) auch in dieser schwierigen Zeit als Präsenzveranstaltung statt, von 14. bis 16. Juli, wie üblich in der Großen Aula. Das Thema diesmal (nachgeholt vom Vorjahr, in dem die IPW entfallen musste): Nachhaltig leben lernen.

Man erwartet rund sechshundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichsten Disziplinen. Das ist ja ein Alleinstellungsmerkmal der Veranstaltung: Sie richtet sich an Leute, die in verschiedenen Berufs- und Handlungsfeldern tätig sind, vom Kindergartenpädagogen bis zu solchen, die mit jungen Erwachsenen arbeiten. Entsprechend vielfältig sind die thematischen Anknüpfungspunkte der Vorträge. Einen Meteorologen zum Beispiel hat das Katholische Bildungswerk, das die IPW ausrichtet, noch nie eingeladen, schon gar nicht zum Eröffnungsvortrag. Andreas Jäger kennt man vom Bildschirm, als Wetter-Erklärer und Wissenschaftsjournalisten („Quantensprung“ und „Quiz mit Klasse“).

Es ist die Aufgabe von pädagogischen Fachkräften, Bildung für nachhaltige Entwicklung nahe zu bringen – und das soll schon im Kindergarten anfangen. Davon ist die in innsbruck tätige Hochschullehrerin für Elementarpädagogik an der PHT Barbara Benoist-Kosler überzeugt. „Orientiert sich ein Kindergarten an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030, kann er als Treibhaus der Zukunft einen wichtigen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leisten und zum Vorbild im Gemeinwesen werden.“

Univ.-Prof. Lothar Böhnisch, ein Fachmann für Sozialpädagogik und Sozialisation, nimmt den Generationenkonflikt bei Fragen um Nachhaltiges Wirtschaften in den Blick. Michael Rosenberger lehrt Moraltheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz. Die meisten Szenarien nachhaltiger Entwicklung, so sein Ansatz, setzten einzig und allein auf bessere, effizientere Technik. „Lebensstiländerungen oder gar Selbstbeschränkungen sind in diesen Modellen nicht oder nur am Rande vorgesehen.“ Doch die empirischen Daten zeigen, dass wir so nicht zum Ziel gelangen. Wäre die alte christliche Tugend des (freiwilligen) Verzichts ein Ansatz, der zugleich einen Weg zum erfüllten Leben weist?

Und schließlich Johannes Pausch: „Spiritualität und Ökologie“ ist Titel seines abschließenden referats. Beide Begriffe böten „theoretische, praktische und vermittelbare Ansätze für den Alltag, weil sie faszinieren und attraktiv sind, wenn sie mit Engagement und Kreativität vermittelt werden“, so der Benediktiner vom Europakloster in St. Gilgen.

Neben den fünf Vorträgen gibt es fünfzehn Arbeitskreise, drei davon sind drei bereits ausgebucht. Da sticht beispielsweise der Titel „Maker Education von Weltverbesserern/Weltverbesserinnen der Zukunft!“ ins Auge. Unter Maker Education versteht man die Anleitung, Kinder in Werkstätten und mit Hilfe unterschiedlicher, auch digitaler Werkzeuge in offene, kooperativen Lernumgebungen zu geleiten und neue Ideen zu wecken. Oder hält man es einfach wie Pipi Langstrumpf? „Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.“ Sie darf ruhig ein bisschen besser werden.

Internationale Pädagogische Werktagung, 14. bis 16. Juli in der Großen Aula – bildungskirche.at/werktagung
Bilder: Katholisches Billdungswerk Salzburg / IPW

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014