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Das Neue im Historischen

IM PORTRÄT / FRITZ LORENZ

29/03/21 Wohn- und Geschäftsbauten, ein Studentenwohnheim, Schulen und andere öffentliche Bauten genauso wie eine Klinik: Der Salzburger Architekt Fritz Lorenz hat die Pläne für ganz unterschiedliche Bauvorhaben geliefert. Er erhielt kürzlich das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg.

Von Reinhard Kriechbaum

Kaum ein Salzburger Stadtteil, in dem man nicht auf Gebäude stößt, die auf da Zeichentisch von Fritz Lorenz entstanden sind. Zwei ganz prominente Beispiele: Die neuen Gebäude im Sterngarten und der Umbau des Gasthofs selbst. Und das Kaffeehaus-Halbrund, also das neue Entrée ins Haus der Natur, das er von 2007 bis 2009 sanierte.

„Man muss sich mit dem Bauherrn und den Aufgaben auseinandersetzen – funktionell, ästhetisch, angemessen. Das erfordert eine gewisse Haltung. Man darf der Mode nicht verfallen“, so der Geehrte. Die vorurteilsfreie und objektive Herangehensweise von Fritz Lorenz hat auch dazu geführt, dass er immer wieder in Gestaltungskommissionen und Beiräte berufen wurde.

„Beeindruckend ist die Bandbreite der verschiedenen Projekte“, so LHStv. Heinrich Schellhorn bei der Ehrung in kleinstem Kreis. Er habe sich „stets für eine wertschätzende, aber auch wagemutige Baukultur im Bundesland Salzburg stark gemacht, die Altes bewahrt und Erneuerungen ermöglicht“, so Schellhorn. „Er hat darauf geachtet, dass historische Bausubstanz gepflegt und Zeitgemäßes ausreichend Platz findet.“

Von Fritz Lorenz stammt das Studentenwohnheim Leonardo an der Röcklbrunnstraße, ein Bürohaus hart am Felsen in der Rainbergstraße und die Neurogeriatrie auf dem gelände der Christian-Doppler-Klinik. Wohn- und Bürogebäude zu Dutzenden in Stadt und Land, öffentliche Gebäude wie die Landwirtschaftsschule in Kleßheim, das Gemeindezentrum Bürmoos oder das Seniorenwohnheim Maishofen – es wäre des Aufzählens kein Ende.

Seine objektive Fähigkeit jenseits unterschiedlicher Auffassungen, die Qualität von Architektur vorurteilsfrei und ohne persönliche Neigung zu bewerten hat auch dazu geführt, dass Lorenz immer wieder in Gestaltungskommissionen und Beiräte berufen wurde. Johann Padutsch, einst Bau-Stadtrat in Salzburg: „Fritz Lorenz war während seiner Tätigkeit im Gestaltungsbeirat immer präsent, hat sich aber nie in den Vordergrund gedrängt. Er hat die Dinge auf den Punkt gebracht und für alle verständlich kommuniziert. Er war Teil der Szene, von allen anerkannt, ist doch hervorgestochen und ich habe noch nie ein schlechtes Wort über ihn gehört.“

Auch bei der Altstadterhaltung und der Denkmalpflege hat Lorenz federführend mitgewirkt. Dazu gehört die Revitalisierung der sogenannten Steinerhäuser in der Judengasse 5-7, der Neubau des Wohn- und Atelierhauses Arenbergstraße 29b, der einstigen Berger-Bank am Rathausplatz oder des Revitalisierung des Schliesselberger-Hauses in der Lederergasse. Aber auch das Einfügen von Neubauten in das gewohnte historische Stadtbild Salzburgs setzte Fritz Lorenz gekonnt um.

Lorenz war 1993 Gründungsmitglied der Initiative Architektur. Er hat an der TU Wien und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert. Von 1967-71 war er in Teheran, Johannesburg und Lusaka/Sambia tätig. Seit 1975 unterhält er ein eigenes Architekturbüro in Salzburg. Die Initiative Architektur schreibt über Lorenz, der letztes Jahr im März seinen 80. Geburtstag feierte: Er beherrsche „wie nur mehr wenige“ die gesamte Bandbreite des Schaffens eines Architekten, vom Städtebau bis zur Gestaltung der Details. „Dabei widmet er jeder dieser Ebenen dieselbe Aufmerksamkeit, alle seine Arbeiten sind von einer durchgängigen Qualität getragen. Aus dieser Haltung spricht die große soziale Kompetenz des Menschen und des Architekten Fritz Lorenz.“ Seine Bauten stellten das menschliche Maß nie in Frage.

Das Portfolio an realisierten und ehrenvoll absolvierten Wettbewerbsprojekten - architektur-lorenz.at
Auf der Website der Initiative Architektur kann man, anlässlich seines 81. Geburtstages, ein Filmporträt des Architekten abrufen.
Bilder: Land Salzburg / Neumayr–Leopold (1); Büro Lorenz (2)

 

 

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