Weichen für den Religionsunterricht
HINTERGRUND / ERZDIÖZESE
06/09/18 45 Jahre wirkte er im kirchlichen Dienst und prägte zuletzt auch die österreichische Schullandschaft: Josef Rupprechter, seit 2005 Direktor des Katechetischen Amts der Erzdiözese Salzburg, ging dieser Tage in Pension.
Josef Rupprechter wurde 1953 in Wörgl inTirol geboren. Nach seiner Matura im Erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum studierte er Theologie an der Universität Salzburg. Als Religionslehrer unterrichtete er zunächst in den Hauptschulen Oberndorf und Hallein, von 1979 bis 2005 im Borromäum, wo er auch als Erzieher tätig war. Ab 1986 wirkte er als Personalreferent für Laien im pastoralen Dienst und Referent für Katholische Privatschulen.
Seit 2005 leitete er als Direktor das Katechetische Amt und war Mitglied des Erzbischöflichen Konsistoriums. Rupprechter unterrichtete an der Pädagogischen Hochschule Salzburg sowie an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein. Österreichweit engagierte er sich im Vorstand der Schulamtsleiter und als geschäftsführender Vorsitzender des Interdiözesanen Amts in Wien.
Als „Maxl“ verfasste Josef Rupprechter mehr als 1.300 Artikel für die Kinderseite des Rupertusblatts, der Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg.
Als „Stammspieler der Kirche Salzburgs“ bezeichnete ihn Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg. Josef Rupprechter zeichnete sich durch sein „vielfältiges Engagement“ aus und verlor dabei „nie den Blick auf die Kinder“, sagte kürzlich der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in der Laudatio bei einer Abschiedsfeier für Rupprechter. „Vernetztes Denken wurde dir in diesen Jahren immer wieder abverlangt, weil es gerade im religionspädagogischen Sektor mitunter recht heftig zugeht.“ Als Anhänger des Marchtalplans sei ihm wohl auch der Morgenkreis eine Stütze gewesen „wo du dich fit gemacht hast für die Herausforderungen des Arbeitstags“, so der Bischof.
Als Präsident der Schulamtsleiterkonferenz und des Interdiözesanen Katechetischen Fonds habe sich Rupprechter stets um eine gemeinsame Ausrichtung der Diözesanvertreter und -vertreterinnen bemüht: Bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien, im Bemühen um die Vereinfachung der Approbation von Lehrbüchern, in der Zusammenarbeit mit den anderen staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften, aber vor allem bei vielen Sitzungen habe Rupprechter stets sein Verhandlungsgeschick eingesetzt.
Mit 1. September übernimmt Mag. Anton Lettner (Jahrgang 1975) die Leitung des Katechetischen Amts. Er ist seit Herbst 2014 Abteilungsleiter für das berufsbildende und mittlere Schulwesen am Institut für Fort- und Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig. Seit Herbst 2017 ist er dort Hochschullehrer für Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Das Katechetische Amt, das im Bildungszentrum Borromäum untergebracht ist, ist die zuständige kirchliche Einrichtung für alle Fragen des Religionsunterrichts, der kirchlichen Kindergärten und der katholischen Privatschulen. Insgesamt werden 17 katholische Privatschulen und 25 Kindergärten von Orden, der Caritas und der Erzdiözese erhalten bzw. geführt. Das Katechetische Amt koordiniert die Lehrtätigkeit und Aus- bzw. Fortbildung von etwa 800 Religionslehrerinnen und -lehrern in 505 Schulen in der Erzdiözese Salzburg. (Erzdiözese)