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Zurück zu den Bärten

GLOSSE

Von Werner Thuswaldner

09/08/17 Es gibt mehr und mehr Zirkusse, die auf die Beschäftigung von Raubkatzen, Affen oder Elefanten verzichten. Eine lobenswerte Entscheidung. Auch die Salzburger Festspiele haben sich dieser Initiative angeschlossen.

Themenwechsel. Eine Spezialdisziplin im Berufsfeld des Maskenbildners – der Maskenbildnerin – ist im Theater die des Bartklebers – der Bartkleberin. Früher war diese Art der Berufstätigkeit sehr geläufig und auch hoch angesehen. Räuber, Kapitän, Zwerg, Halunke oder Zauberer, sie alle mussten Bärte geklebt kriegen.

Als dann das moderne Regietheater kam, nahmen die Bärte ab. Der Beruf drohte auszusterben. So wie jener des Blaudruckers, Köhlers oder Vergolders. „Bartlos“ galt als modern. Bartkleber sahen sich genötigt umzulernen. Sie fanden, wenn sie nicht in Frührente gingen, Beschäftigung als Erntehelfer oder Waldarbeiter.

Jetzt zeichnet sich ein Lichtblick ab. Vielleicht können sie wieder zurück in den Schminkraum, zurück an die Mastix-Töpfe. In Verdis „Aida“ bei den Salzburger Festspielen wurden jedenfalls so viele Bärte wie schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr geklebt. Weit über dreißig Bärte. Das bedeutet: Hurra! Zurück zur Vollbeschäftigung.

 

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