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Sea Change

STICH-WORT

07/12/15 Wie leben europäische Jugendliche heute? Dieser Frage ging man im Projekt „Sea Change“ nach. Fotografen aus 13 Ländern waren monatelang Jugendlichen und ihrem (Selbst-)Bild auf der Spur, quer durch Europa. Die Ausstellung kommt im Jänner ins Literaturhaus Salzburg, und im Vorfeld gibt es dort einen Foto-Workshop.

Es sind Jugendliche zwischen Portugal und Rumänien, zwischen Malta und Finnland: Wenn man sie sich ansieht, dann haben sie trotz der geographischen Distanzen mehr Ähnlichkeit miteinander als zu den anderen Generationen im jeweils gleichen Land. Aber das ist natürlich ein viel zu wenig differenzierter Eindruck. Möglicherweise kommt das hinter aller individuellen Vielfalt und Mode-Abhängigkeit ja doch im Grunde uniforme Erscheinungsbild der Jugendlichen auch deshalb zustande, weil diese sich in allen Ländern der EU vor dieselben Fragen gestellt sehen: Wie wird es mal mit Arbeit aussehen, werden sie genug Geld haben, eine Familie zu ernähren? Werden sie sich das Wohnen leisten können? Wie wird sich ihr Leben im Alter anfühlen?

Zuerst einmal freilich: Wie sieht sie wirklich aus, die Jugend von heute? Spiegelt sich in ihrem Verhalten, ihrer Freizeitkultur die von vielen als gravierend empfundene gesellschaftliche Veränderung? Dem spürt das Projekt „Sea Change“ nach. Das Wort bedeutet Umbruch, grundlegenden Wandel, es steht in übertragenem Sinn auch für Zeitenwende.

Eine solche Untersuchung im Bild gab es schon mal: „Sea Change“ nimmt Bezug auf ein Unternehmen amerikanischer Fotografen der Roosevelt-Ära. Zwischen 1935 und 1942 haben sie mehr als 250.000 Bilder aufgenommen. Sie wollten so im Spiegel der Jugendkultur die Folgen der Depression dokumentieren, aber auch Perspektiven öffnen, wie man der Krise begegnen und das eigene Land – und seine jungen Menschen – raushalten könnte.

Wahrscheinlich gibt es mehr Parallelen zur damaligen Zeit, als uns lieb sein kann. So haben sich also im Jahr 2014 Fotografinnen und Fotografen aus 13 europäischen Ländern ans Werk gemacht. Herausgekommen sind eine Wanderausstellung und ein Buch. Bevor man die Fotoausstellung im Literaturhaus Salzburg zeigt (ab 15. Jänner), wird ein kleiner, feiner Workshop ausgerichtet, bei dem Jugendliche selbst ihr Leben, ihren Alltag und Salzburg bildlich erzählen sollen. Ausgewählte Arbeiten wollen wir bei der Vernissage zeigen. Den Kurs leitet Anne Bauchinger (Galerie Fotohof/FH Salzburg).

Die internationale Ausstellung „Sea Change“ im Literaturhaus wird dann ergänzt um einen Salzburg-Teil mit neuen Aufnahmen der hier lebenden Fotografin Lisa Kutzelnig. (dpk)

Über das Projekt „Sea Change“: http://www.projectseachange.comFür den Jugend-Foto-Workshop für 10 bis 12 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren – drei Samstag-Termine am und 19. Dezember sowie am 9. Jänner – gibt es noch freie Plätze. Die Teilnahme kostet nur 30 Euro. Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bilder: Sea Change

 

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