Bach Konzerte Saalachtal
STICH-WORT
23/09/21 Mit dem alten Bach hat die Sache wenig zu tun – es wäre ja auch die Frage, ob man wirklich dreißig Konzerte ausschließlich mit Musik des Thomaskantors an drei Tagen hören möchte. Da täte sich ein Veranstalter vermutlich nasse Füße holen. Aber ja doch: Um nasse Füße geht’s dieser Tage irgendwie auch im Saalachtal.
Von Reinhard Kriechbaum
„Es wird nicht nur Johann Sebastian Bach gespielt, sondern vielerlei Musik am Bach, am See, am Brunnen, am Wasserfall, im Kneippbad und wo es sonst noch sprudelt und fließt“, erklärt Sabine Hauser vom Kulturverein Binoggl in Lofer. Es sprudeln also Töne und Wasser in Lofer, Unken, St. Martin und Bad Weißbach. Der Zeitplan der Konzerte sei so angelegt, dass Besucher von einem Konzert zum andern wandern und flanieren können, heißt es. Und wichtig, der Eintritt zu den Konzerten ist frei.
Zu Bach wird gerne Beethoven zitiert, der gesagt haben soll: „Nicht Bach, Meer sollte er heißen.“ Diesbezüglich hat man in der Gegend leider nur das Steinerne Meer anzubieten. Ein Konzert im Hochgebirge ist den Veranstaltern dann doch nicht eingefallen. Oder sie haben sich nicht getraut. Mutig genug, so viele Freiluftkonzerte so spät im Jahr anzusetzen. „Das Wetter passt wie´s ausschaut“, sagt Sabine Hauser im (begründeten) Vollvertrauen auf die Wetter-App.
Über dreißig Konzerte also. Es geht zum Beispiel am Samstag (25.9.) in Lofer von der Rassbrücke zum Kneippbad weiter zum Schweizerwirt am Loferbach, zum Wasserfall und zum Teufelssteg. Zurück geht’s am späteren Nachmittag ins Theater Lofer, wo man den Füßen Erholung und wohl auch Trockenheit gönnt. Vergleichbare Routen werden am 25. und 26. September in den anderen Gemeinden ausgesteckt. Dass ausgerechnet beim Teufelssteg die Zugin (Ziehharmonika), gespielt von Musikum-Schülern, erklingt, hat gewiss keine tiefere Bedeutung. Das Musikum engagiert sich öfter. Regionale Musikgruppen treten auf, aber auch die Klezmer Connection, der Alphornspieler Fritz Mosshammer, Voices Unlimited, die Jazzerin Nane Frühstückl und so weiter und so fort. Den Auftakt morgen Freitag (24.9.) im Saal Bad Unken macht der Cellist Christoph Stradner. Der spielt sonst bei den Wiener Philharmonikern.
Viel Musik unterschiedlichster Stilrichtungen also – die hoffentlich nicht den Bach runter geht.
