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Chor-on-air

STICH-WORT

06/04/20 „Eine der stärksten Visionen sind die musizierenden Italiener auf den Balkonen. So geht Zukunft.“ So sieht das Matthias Horx, seines Zeichens Zukunftsforscher. Ganz in diesem Sinn startet der Kulturverein Kunstbox in Zusammenarbeit mit der Radiofabrik eine Online-Chor-Aktion.

ZiB 2 führt uns derzeit allabendlich vor, wie Menschen Konferenzschaltungen dazu nutzen, um auch virtuell miteinander zu musizieren. Der Freiheits-Chor „Va pensiero“ aus Verdis Nabucco, Ravels Bolero... alles schon bewundert in den letzten Tagen und Wochen, Musik jeder Art gesplittet und wieder zusammengesetzt... Solche Videoschaltungen zwischen Musikern, „das hat uns inspiriert“, sagt Verena Fellinger, die Geschäftsführerin des Kulturverein Kunstbox (Seekirchen). „Vor allem deshalb, weil wir im Kulturhaus Emailwerk alle unsere Chor-Workshops auf Eis legen mussten.“

Darum haben sich das Kunstbox-Team und Richard Griesfelder, der Chor-Mastermind des Vereins, etwas einfallen lassen. Italien hat’s vorgemacht: Konzerte an offenen Fenstern und Balkonen. Für das Seekirchner Projekt Chor-on-Air srtellt man sich nicht ans Fenster, sondern nutzt elektronische Mittel ein: Radio, Handy, Mikrofon, Kopfhörer. Das hat jeder ambitionierte Sänger zu Hause.

Ain't No Mountain High Enough, ein Pop/Soul-Song, der von Ashford & Simpson geschrieben wurde und 1967 zum Tophit wurde, gesungen von Marvin Gaye und Tammi Terrell. Damit fangen wir also an.“ Richard Griesfelder hat den Song für vierstimmigen Chor arrangiert. Der Text passt perfekt zu dieser eigenartige Zeit: „Kein Berg ist zu hoch, kein Tal zu tief, kein Fluss zu breit, denn wenn Du mich brauchst, ruf nach mir, egal wo Du bist. Nichts wird mich davon abzuhalten, zu dir zu kommen.“ Klingt optimistisch in der Zeit eingeschränkter sozialer Kontakte und Besuchsmöglichkeiten.

Gespeichert in der Cloud liegen für jede Chorstimme ein Tutorial-Video, ein Singalong-Video sowie Text und Noten des Songs zum Download bereit. „Als nächsten Schritt übst Du mit Hilfe des Tutorial-Videos Deine Stimme ein, folge einfach nur Richards Anweisungen.“ Dann geht’s an die Aufnahme: „Dazu spielst Du das Singalong-Video über Deine Kopfhörer ab und machst eine Videoaufnahme von Dir selbst, während Du dazu singst. Du kannst Smartphone, Tablet oder Laptop benutzen. Störgeräusche im Hintergrund seien kein Problem, so Richard Griesfelder: „Du musst versuchen, zu viele störende Hintergrundgeräusche zu vermeiden. Die Aufnahme muss nicht perfekt sein – wichtig ist, dass Du mit den anderen singst.“ Es geht also ums olympische Prinzip „dabei sein ist alles“, oder: Teilnahme schlägt Perfektion.

Die Videoaufnahme sollten bis 17. April fertig und via Wetransfer beim Verein Kunstbox gelandet sein. Dann wird nämlich elektronisch geschnipselt und übereinanderkopiert, was das Zeug hält und das Material hergibt. Die Gesamtversion wird von der Radiofabrik gesendet und auf Facebook und Kunstbox-Website veröffentlicht.

Wer schon vorher ein wenig hineinhören will: Schon morgen Dienstag (7.4.) kann man ab 18 Uhr bei der Radiofabrik (Frequenz 107,5 und 97,3 mhz oder im Kabel 98,6 mhz) die erste Chor on Air-Ausstrahlung hören. Da werden die Voraussetzungen und Abläufe noch einmal erklärt. (Kunstbox/dpk-krie)

Die nötigen Links findet man unter www.kunstbox.at oder direkt in der Cloud und auf radiofabrik.at. Sendetermine am 7. und 21. April ab 18 Uhr
Bilder: Verein Kunstbox Seekirchen

 

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