Einer von denen wird’s sein
FESTSPIELE / YOUNG CONDUCTORS AWARD
09/05/16 Ciarán McAuley, Alexander Prior und Aziz Shokhakimov – diese drei jungen Dirigenten werden beim „Award Concert Weekend“ der Festspiele um den Preis konkurrieren. Die Jury unter dem Vorsitz von Dennis Russell Davies hatte aus den 86 Bewerbungen acht Kandidaten ausgewählt. Am Sonntag (8.5.) waren "Vor-Proben".
Während eines nicht öffentlichen Probentages am Sonntag (8.5.) erarbeiteten die jungen Dirigenten mit dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik œnm jeweils zwei zeitgenössische Kompositionen.
Als Pflichtstück war die Kammersymphonie Nr. 1 E-Dur op. 9 für 15 Soloinstrumente von Arnold Schönberg vorgegeben. Ein weiteres Werk konnten die Kandidaten aus drei von der Jury vorgegebenen Kompositionen auswählen: von Pierre Boulez (Mémoriale für Flöte und 8 Instrumente), Iannis Xenakis (Jalons pour 15 musiciens) und Louis Joseph Andriessen (Workers Union for any loud-sounding group of instruments). „Die Entscheidung der Jury hat sich rasch auf die drei Finalisten konsolidiert“, erklärt Dennis Russell Davies.
Der Jüngste in der Runde ist der 23jährige Brite Alexander Prior. Seine Ausbildung am staatlichen St. Petersburger Konservatorium hat er 2009 schon als 17jähriger als Master in Komposition und im Fach Oper und Symphonisches Dirigieren abgeschlossen. In der Spielzeit 2009/10 war er als Assistant Conductor beim Seattle Symphony Orchestra tätig. Er assistierte in den Jahren drauf Dirigenten wie Thomas Dausgaard, Michael Tilson Thomas (bei der New World Symphony) und Rafael Frühbeck de Burgos, unter anderem beim Los Angeles Philharmonic Orchestra.
Auf der Liste der Orchester, die Alexander Prior schon dirigiert hat, stehen das Concertgebouw Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Sowohl vom Tanglewood Music Center des Boston Symphony Orchestra als auch vom Aspen Music Festival wurden ihm Dirigier-Stipendien zuerkannt.Auch als Komponist ist Alexander Prior sehr rege: Schon als Dreizehnjähriger hat er vom Moskauer Staatsballett einen Auftrag für das Ballett „Mowgli“ erhalten, das 2008 im Kreml-Theater uraufgeführt wurde.
27 Jahre alt ist Aziz Shokhakimov aus Taschkent in Usbekistan. Erst Dreizehn war er, als er vor dem Nationalen Symphonieorchester Usbekistan mit Beethovens Fünfter Symphonie und Liszts Erstem Klavierkonzert sein Dirigentendebüt feierte. Ein Jahr später hat der frühstarter „Carmen“ in der Usbekischen Nationaloper dirigiert. 2006 bis 2012 war er Chefdirigent des Nationalen Symphonieorchesters Usbekistan.
Als 21jähriger hat er 2010 den Zweiten Preis des angesehenen Internationalen Gustav-Mahler-Dirigenten-Wettbewerbs der Bamberger Symphoniker gewonnen. Seither haben ihn die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Kammerphilharmonie Bremen, das London Philharmonic Orchestra und vierle andere, auch das NÖ Tonkünstlerorchester, zu Konzerten eingeladen. In Bologna hat er „Eugen Onegin“ dirigiert, an der Deutschen Oper am Rhein „Carmen“, wo man ihn daraufhin ab dieser Spielzeit 2015/16 als Kapellmeister verpflichtete.
Ciarán McAuley (32) ist Ire. Er studierte in England, Zürich und im Rahmen des Deutschen Dirigentenforums, war als Assistant Conductor am Opernhaus Kiel und beim BBC Scottish Symphony Orchestra tätig und hat Stipendien vom Royal Conservatoire of Scotland sowie vom Tanglewood Music Festival bekommen.
Meisterklassen hat er bei Bernard Haitink, Jukka-Pekka Saraste und David Zinman besucht und Klangkörper wie das WDR Orchester, das Tonhalle Orchester Zürich und das Royal Scottish National Orchestra geleitet. 2015 war er Preisträger des Deutschen Dirigentenpreises. (PSF)