Zum Kammermusik(glücks)spiel
HINTERGRUND / ANGELIKA-PROKOPP-SOMMERAKADEMIE
14/08/14 Mozarts „Don Giovanni“, „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss, Verdis „Il trovatore“ und – erstmals heute Mittwoch (13.8.) „Fierrabras“ von Franz Schubert: Das sind Opern, in denen Bühnenmusiker vorkommen. Diese werden seit geraumer Zeit schon aus der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker rekrutiert.
Die Basis für die Orchesterarbeit schafft die Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Prof. Michael Werba. 25 aktive Mitglieder der Wiener Philharmoniker unterrichten neben ihrer Tätigkeit bei den Festspielkonzerten und -opern die fünfzig Studierenden der Sommerakademie im kammermusikalischen Spiel. Dadurch können sich die jungen Musiker nicht nur fachlich auf ihr Musikinstrument spezialisiert weiterbilden.
Michael Werba: Ein normaler Musikstudent wird sich nicht getrauen, den Solooboisten der Philharmoniker anzurufen, wenn er Hilfe braucht." Ansers sehe es aus, wenn er ihn vom Unterricht her kennt, gar eine Visitenkarte von ihm bekommen hat. Die Wiener Philharmoniker engagieren sich nicht ohne Eigennutz für die sommerliche Akademie in Salzburg: Schließlich sind auch sie daran interessiert, Kandidaten für Vorspiele möglichst gut zu kennen. An den Pulten sollte ja auch die Chemie stimmen. Die jungen Musikerinnen und Musiker wiederum partizipieren an Erfahrungen, die sie eben nur routinierten Orchestermusikern abschauen können.
Unter Kammermusikfreuden hat sich der Schlussmarathon der Angelika-Prokopp-Sommerakademie gut herumgesprochen – jedenfalls sind diese drei Konzertblöcke, für die man sich einen halben Nachmittag und einen Abend freihalten muss, stets lange vorher so gut wie voll. Heuer ist es am kommenden Samstag (16.8.) so weit. 23 Kammermusikwerke von eben so vielen Komponisten sind zu hören, in 12 verschiedenen Besetzungen vom Trio bis zum Walzerensemble. Seit dem Vorjahr rechnet der Kammermusik-Marathon ganz offiziell zum festspielprogramm.
Angelika Prokopp (1923 – 2006), nach der die Akademie benannt ist, war eine Mäzenatin, die auch den Wiener Philharmonikern wertvolle Instrumente überließ. Sie war die Tochter des Gründers der legendären Klassenlotterie Prokopp. (dpk-krie)