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Die güldene Feder bleibt im Tresor

HINTERGRUND / FESTSPIELE / YOUNG DIRECTOR'S PROJECT

01/07/14 Dreizehn Jahre sind eine schöne Zeit: So lange hat die Firma Montblanc das Young Director's Project der Salzburger Festspiele finanziert. Nach diesem Festspielsommer werden sich „unsere Freunde vom Schreibgerät“, wie Jürgen Flimm einst gerne salopp sagte, als Sponsoren dieses Festivals im Festival zurückziehen. Das wurde am Montag (30.6.) Nachmittag bekannt.

Von Reinhard Kriechbaum

Wie viel Montblanc jedes Jahr springen ließ für die im Regelfall vier Aufführungen (die meisten im republic, aber auch an anderen, oft ungewöhnlichen Spielstätten) war immer ein streng gehütetes Geheimnis. Auch jetzt schweigt man sich nobel aus, warum man als Sponsor nicht weiter macht.

Inhaltliche Gründe lassen sich so schwer nicht ausmachen: Das „Young Director's Project“ tümpelt schon geraume Weile dahin – es ist nicht wirklich greifbar, nach welchen Kriterien da aus einem schier unermesslichen Angebot ausgerechnet diese oder jene vier Produktionen nach Salzburg eingeladen werden. War das Publikumsinteresse anfangs denkbar groß, scheint sich die Idee eines Off-Theater-Festivals innerhalb der Festspiele dann doch abgegriffen zu haben, auch was die Öffentlichkeitswirkung betrifft. Freie Plätze waren, vorsichtig ausgedrückt, in letzter Zeit durchaus auszumachen. Insofern wäre der Schritt von Montblanc durchaus verständlich.

Und auch wenn es der Lette Alvis Hermanis – er war 2003 Gewinner des güldenen Federhalters, der jedes Jahr mitsamt 10.000 Euro als Preis überreicht wird – unterdessen in die Liga der international gefragten Regisseure gebracht hat (er wird heuer im Sommer in Salzburg Verdis „Il Trovatore“ inszenieren): Die meisten Regisseure und Theatertruppen waren da, spielten, und es ist auffallend wenig Erinnerung geblieben.

Das YDP stand und fällt jetzt jedenfalls mit dem privaten Sponsoring von Montblanc. DieFirma hat ja nicht nur den Preis finanziert, sondern die Gastspiele (in die sich auch Eigenproduktionen mengten) als Ganzes. Die APA zitiert die Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, die über die Jahre auch stets in der YDP-Jury war: „Im Rückblick wird zweierlei deutlich: Montblanc baute einerseits jungen Regisseurinnen und Regisseuren eine Startrampe für ihre Karriere. Andererseits brachte das YDP frischen Wind in die Festspiele selbst. Dafür ein doppeltes Dankeschön an Montblanc.”

Begonnen hatte Jürgen Flimm 2002 mit dem YDP. Damals war er noch Schauspielchef der Festspiele. Seine Nachfolger Martin Kusej, Thomas Oberender und Sven-Eric Bechtolf haben das YDP weitergetragen. Insgesamt wurden von 2002 bis einschließlich 2014 51 Produktionen aus 23 unterschiedlichen Ländern und vier Kontinenten realisiert.

 

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