asdf
 

Und sieben Jedermänner...

HINTERGRUND / FESTSPIELE 

22/02/22 Es war der letzte „Act“ der scheidenden Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, für sie die fünfundneunzigste Sitzung des Festspielkuratoriums in ihrer imponierend langen Amtsperiode. Für ihre Nachfolgerin, Kristina Hammer, war's die erste.

Helga Rabl-Stadler präsentierte in dieser Sitzung ihren letzten Quartalsbericht als Präsidentin der Salzburger Festspiele. Begonnen hatte alles in der 169. Kuratoriumssitzung am 27. Jänner 1995 mit ihrer Wahl zur Präsidentin. „Ich danke allen, mit denen ich zum Wohle der Salzburger Festspiele zusammenarbeiten durfte. Das waren neun Bundeskanzler und eine Bundeskanzlerin, zehn Kunstminister, eine Staatssekretärin und zwei Staatssekretäre, drei Landeshauptmänner und eine Landeshauptfrau sowie drei Bürgermeister. Vor allem aber danke ich meinen Kollegen im Direktorium, das waren sechs Intendanten und drei Kaufmännische Direktoren, sowie den drei Verantwortlichen für das Konzert und den sieben Schauspielchefs sowie der einen Schauspielchefin.“ Und sieben Jedermänner, wenn wir richtig gezählt haben. Es läppert sich zusammen in 27 Jahren.

Helga Rabl-Stadler hat eine Ära geprägt und die Festspiele sehr erfolgreich in unsere Zeit geführt“, sagte Landeshauptmann und Kuratoriumsvorsitzender Wilfried Haslauer. Und die scheidende Präsidentin: „Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es uns gelungen, die Salzburger Festspiele als bestes Festival der Welt auch in schwierigen Zeiten zu stabilisieren.“

Haslauer dankte im Namen des Kuratoriums den Verantwortlichen der Salzburger Festspiele ausdrücklich für ihre Anstrengungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. „Es war ein sehr schwieriges Jahr, aber auch ein ausgesprochen gutes Jahr. Den Salzburger Festspielen ist in außergewöhnlichen Zeiten, Außergewöhnliches gelungen“, so Haslauer. Das Publikum habe, „inspiriert“ von den Festspielen 2020, auch 2021 das Vertrauen gehabt, die Vorstellungen trotz Pandemie zu besuchen: Die Auslastung lag 2021 bei 91 Prozent, es wurden 227.062 Karten ausgegeben.

Nicht, dass alles in Butter wäre: Die Pandemie verursachte weiterhin erhebliche Erlösrückgänge im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit. Insbesondere die Erlöse für die Vermietung der Festspielhäuser gingen aufgrund des langen Lockdowns drastisch zurück, um 2,8 Mio. Euro auf 417.000 Euro.

Bei den Salzburger Festspielen zu Pfingsten und im Sommer hat man insgesamt Kartenerlöse von 26,9 Mio. Euro erzielt werden. Aufgrund des Wegfalls der Kapazitätsbeschränkungen im Sommer 2021 bedeutet das trotz der geltenden Reisebeschränkungen nur einen Rückgang von etwa 4 Mio. Euro gegenüber der Vor-Pandemie-Saison 2019. Durch eine vorausschauende Planung, durch die Covid-19-Förderungen des Bundes – insbesondere die Kurzarbeitsbeihilfe, die Inanspruchnahme des Schutzschirms für die Pfingstfestspiele, die Förderung betrieblicher Testungen – sowie durch hohe Sponsoringerlöse konnte der Salzburger Festspielfonds dennoch ausgeglichen bilanzieren. In der Kuratoriumssitzung am Dienstag (22.2.) wurde der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020/21 genehmigt und das Direktorium (Helga Rabl-Stadler, Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz) der Salzburger Festspiele für seine Tätigkeit entlastet.

Die Kuratoriumssitzung war die erste für Kristina Hammer. Die neu verabschiedete Geschäftsordnung des Direktoriums sieht vor, dass sie als Festspielpräsidentin zusätzlich zu den Bereichen Sponsoring, Protokoll und Presse verantwortlich zeichnet für die Bereiche Marketing und Vertrieb (inklusive Kartenbüro). Die neue Präsidentin informierte daher unter anderem über den Stand des Kartenverkaufs: 2022 sind für 174 Aufführungen in 45 Tagen an 17 Spielstätten sowie 54 Vorstellungen im Jugendprogramm jung & jede*r insgesamt 224.933 Karten aufgelegt. Die Kartenbestellungen bis zum Stichtag liegen erfreulicherweise in etwa gleich auf wie im Rekordjahr 2019, vor der Pandemie. (PSF/dpk-krie)

Bilder: dpk-krie (1); Land Salzburg / Neumayr – Leopold (2)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014